Der von EU-Kommissionspräsidentin Dr. Ursula von der Leyen angekündigte strategische Dialog mit der Landwirtschaft soll im Januar 2024 beginnen. Das hat von der Leyen heute in ihrer Rede zur Eröffnung der "EU Agri Food Days" angekündigt, die bis einschließlich Freitag in Brüssel stattfinden. Es gelte, "einen neuen Konsens zur Zukunft der Landwirtschaft und unseres Ernährungssystems zu finden", erklärte die CDU-Politikerin. Wie schon in ihrer Rede zur Lage der Europäischen Union verwies sie auf die zunehmende Polarisierung, die nicht ignoriert werden dürfe. Es sei jetzt an der Zeit, gemeinsame Lösungen zu finden.
Nach den Worten der Kommissionspräsidentin soll der Dialog auch auf der "außergewöhnlichen Vielfalt" der Akteure im Agrarsektor aufbauen. Diskutiert werden soll unter anderem, wie Landwirte und ländliche Gemeinden bessere Perspektiven inklusive gleichwertiger Lebensverhältnisse erhalten können. Auch die Förderung der Landwirtschaft innerhalb der von Ressourcen und Ökosystemen vorgegebenen Grenzen soll thematisiert werden, genauso wie Chancen und Herausforderungen von Technologie und Innovation.
Neue Möglichkeiten durch 5G
Neben der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) will von der Leyen auch künftig auf neue Technologien zur Unterstützung der Landwirtschaft setzen. Für das Frühjahr 2024 kündigte die Kommissionspräsidentin eine Initiative zu Biotechnologie und biotechnologischen Herstellungsverfahren an. Sie verwies zudem auf die neuen Züchtungstechnologien, die widerstandsfähigere Sorten und eine Verringerung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes voranbringen könnten. Völlig neue Möglichkeiten für den Einsatz von Drohnen oder autonomer Landtechnik erwartet von der Leyen durch den Mobilfunkstandard 5G, der nach ihren Worten bald in den meisten ländlichen Regionen zur Verfügung stehen wird.
Mehr Geld für die GAP
Hohe Bedeutung misst dem strategischen Dialog auch EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski bei. Er erwartet unter anderem, dass von dem Austausch ein starkes Signal für die künftige Gestaltung der GAP und insbesondere eine bessere finanzielle Ausstattung ausgeht. Man brauche Argumente für ein höheres Budget, unterstrich Wojciechowski. Der aktuell für die Agrarpolitik vorgesehene Anteil sei nicht ausreichend, um die Lebensmittelversorgung langfristig zu sichern. AgE/pk