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Ruf nach strengerer Regulierung

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Der anwachsende Wolfsbestand in Deutschland löst bei den Weidetierhaltern große Sorgen um ihre Herden aus. Der Förderverein der Deutschen Schafhaltung kritisiert, dass die vorgelegten Wolfszahlen auf veralteten Daten basieren. Die 2024 geborenen Welpen seien nicht berücksichtig worden. Hier gehe es um rund 1.000 Tiere.

Mit der gestiegenen Zahl der Wölfe in Deutschland werden auch die Rufe nach einer strengeren Regulierung der Population lauter. Alarm schlägt der Förderverein der Deutschen Schafhaltung. Dessen Vorsitzender Wendelin Schmücker wies darauf hin, dass die vorgelegten Wolfszahlen auf veralteten Daten basierten. So seien die Welpen aus diesem Jahr, deren Zahl auf über 1.000 geschätzt werde, nicht berücksichtigt worden.

"Solche Schönrechnereien helfen niemandem und verzerren die Wirklichkeit", monierte Schmücker. Mit mehr als 3.000 Wölfen - inklusive der 2024er Welpen - drohe die Situation völlig außer Kontrolle zu geraten. Auch die Schäden zeigten eine alarmierende Entwicklung, so der Vorsitzende. 5.727 Nutztiere seien im Monitoringjahr 2023 vermisst, verletzt oder getötet worden; im Vergleich zum Vorjahr sei das ein Anstieg von fast 30%. Die Zahl der Übergriffe habe sich von 1.136 auf 1.268 erhöht.

"Trotz Investitionen von 40 Mio. Euro in Herdenschutzmaßnahmen in den letzten zwei Jahren bleibt der Erfolg aus. Jeder Wolf kostet die Steuerzahler rund 30.000 Euro - eine inakzeptable Belastung für die Gesellschaft und die Schäferei", fasste Schmücker seine Kritik zusammen.

Bisherige Ansätze reichen nicht aus

Für den jagdpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hans-Jürgen Thies, sind die jetzt vorgelegten Bestandszahlen zum Wolf ein klarer Beleg dafür, dass die bisherigen Ansätze nicht ausreichen. Der Schutz von Weidetierhaltern und die Sicherung ihrer Existenzgrundlagen seien zentrale Aufgaben der Politik, erklärte Thies. Gleichzeitig müsse die Regulierung der Wolfspopulation so gestaltet werden, dass sie in Einklang mit den Prinzipien des Artenschutzes stehe.

"Unsere Weidetierhalter stehen einer immer größer werdenden Herausforderung gegenüber", betonte der jagdpolitische Fraktionssprecher. Es sei ein wichtiger erster Schritt, dass die Bundesregierung auf europäischer Ebene ihren Widerstand aufgegeben habe. Nun komme es auf die Vertragsstaaten der Berner Konvention an, Anfang Dezember die Herabsetzung des Schutzstatus des Wolfes zu beschließen.

Verfehlte Wolfspolitik

Kritik kommt auch vom Deutschen Jagdverband (DJV). Auch dieser monierte, dass auf Basis veralteter Zahlen eine verfehlte Wolfspolitik betrieben werde. Es fehle der komplette Wolfsnachwuchs aus dem Jahr 2024 und damit die aktuelle Anzahl der Rudel. "Die Menschen bekommen systematisch veraltete Zahlen aufgetischt. Das trägt wesentlich dazu bei, dass diese ihr Vertrauen in staatliches Handeln verlieren und vor allem im ländlichen Raum die Akzeptanz schwindet. Sogar der gesellschaftliche Frieden ist gefährdet", erklärte DJV-Präsident Helmut Dammann-Tamke.

Alles dem Schutzstatus einer Art unterzuordnen, die als Großraubtier an der Spitze der Nahrungspyramide stehe und bewiesen habe, dass sie in der hiesigen Kulturlandschaft gut zurechtkomme, gefährde außerdem die Artenvielfalt, insbesondere bei den weidegebundenen Pflanzengesellschaften, so Dammann-Tamke. Offensichtlich hätten diese aber in den Umweltministerien keine Lobby. Angesichts der weiterhin ungelösten Zielkonflikte von Herden- und Deichschutz sowie Wolf sinkt laut DJV in manchen Regionen die Bereitschaft dramatisch, sich am Wolfsmonitoring zu beteiligen oder Nutztierrisse zu melden. AgE

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