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Flächenbedarf von PV-Freiflächenanlagen unter 4 Prozent

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Der Flächenbedarf für den Ausbau von Photovoltaik-(PV)-Freiflächenanlagen im Rahmen der Energiewende schwankt zwischen 0,3 % und 4 % der derzeit bewirtschafteten landwirtschaftlichen Fläche in Deutschland. Das geht aus einer Studie der Thünen-Wissenschaftler Jonas Böhm und Andreas Tietz hervor.

Der Flächenbedarf für den Ausbau von Photovoltaik-(PV)-Freiflächenanlagen im Rahmen der Energiewende schwankt zwischen 0,3 % und 4 % der derzeit bewirtschafteten landwirtschaftlichen Fläche in Deutschland. Das geht aus einer Studie der Thünen-Wissenschaftler Jonas Böhm und Andreas Tietz hervor. Am wahrscheinlichsten ist ihren Angaben zufolge ein Flächenbedarf von 150 500 ha oder 0,9 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) bis zum Jahr 2030 sowie von 280 000 ha oder 1,7 % bis 2040. Allerdings seien diese Prognosen mit großen Unsicherheiten behaftet.

 

Laut Böhm und Tietz wird ein stärkerer Bau von PV-Freiflächenanlagen vor allem infolge einer hohen Pachtzahlungsbereitschaft regional Einfluss auf den Bodenmarkt haben. Im Hinblick auf die Konkurrenzsituation zur Nahrungsmittelerzeugung seien PV-Freiflächenanlagen aufgrund ihrer um ein Vielfaches höheren Flächenerträge der Energieerzeugung mit Biogas deutlich überlegen, die aktuell fast 10 % der LF in Anspruch nehme.

 

Die Braunschweiger Forscher verweisen aber auch auf die Gefahr eines unkontrollierten Zubaus von PV-Freiflächenanlagen und einer Überforderung von örtlichen Gemeinden. Sie empfehlen deshalb eine Steuerung der regionalen Verteilung, etwa über die Festlegung eines maximalen Flächenanteils von PV-Freiflächenanlagen in einer Region.

 

Aus gesamtgesellschaftlicher Sicht wäre es den Forschern zufolge begrüßenswert, wenn eine Biodiversitätsförderung innerhalb der PV-Freiflächenanlage möglich wäre. Erfolge eine gezielte Planung und Umsetzung von Anlagen, könnten die umgewidmeten Flächen nicht nur dem Klimaschutz, sondern auch dem Natur- und Umweltschutz dienen.

 

Überdacht werden sollte laut Böhm und Tietz die statistische Erfassung von PV-Freiflächenanlagen als Industriefläche. Dadurch liefen diese dem Ziel zuwider, den mittleren Flächenverbrauch für Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland bis 2030 unter 30 ha am Tag zu drücken. Die Wissenschaftler argumentieren, dass PV-Freiflächenanlagen sehr geringe Flächenversiegelungen aufwiesen und vergleichsweise einfach zurückgebaut werden könnten. AgE/rm

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