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Einigung auf Konzept für klimagerechte Waldbewirtschaftung

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Das Bundeslandwirtschafts- und das Bundesumweltministerium haben sich auf ein Konzept für das angekündigte neue Förderinstrument zum Wald verständigt. Für die "Honorierung der Ökosystemleistung des Waldes und von klimaangepasstem Waldmanagement" sind bis 2026 insgesamt 900 Mio Euro aus dem Energie- und Klimafonds (EKF) vorgesehen.

Das Bundeslandwirtschafts- und das Bundesumweltministerium haben sich auf ein Konzept für das angekündigte neue Förderinstrument zum Wald verständigt. Für die "Honorierung der Ökosystemleistung des Waldes und von klimaangepasstem Waldmanagement" sind bis 2026 insgesamt 900 Mio Euro aus dem Energie- und Klimafonds (EKF) vorgesehen. Der Haushaltsausschuss des Bundestages muss noch darüber entscheiden. Der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) äußerte sich grundsätzlich positiv, mahnte aber Klarheit über die Details an.

 

Das Konzept sieht zwei Bestandteile für die neue Förderung vor. Bereits in diesem Jahr soll Modul 1 "Klimaangepasstes Waldmanagement" starten. Als Voraussetzung für die Förderung ist eine zehnjährige Verpflichtung zur Einhaltung von Kriterien geplant, die über die Anforderungen der Zertifizierungssysteme PEFC und FSC hinausgehen. Zu den Kriterien zählen ein Vorrang für die natürliche Verjüngung, der Erhalt und die Erweiterung einer standortheimischen Baumartendiversität, ein Verzicht auf Kahlschläge sowie auf Düngung und Pflanzenschutzmittel oder auch die Anreicherung von Totholz. Hinzukommt eine 20-jährige Verpflichtung für Forstbetriebe mit mehr als 100 ha, auf 5 % der Fläche eine natürliche Waldentwicklung zuzulassen.

 

Mit 870 Mio Euro entfällt der Löwenanteil der eingeplanten Mittel auf Modul 1. Die verbleibenden 30 Mio Euro sind ab 2023 für das Modul 2 "Extensivierung Laubholz" eingestellt. Damit soll ein Anreiz gegeben werden, bestimmte Laubholzbestandstypen für mindestens 20 Jahre aus der Nutzung zu nehmen.

 

DFWR-Präsident Georg Schirmbeck monierte, dass die Modalitäten für die Auszahlung der Mittel in dem Konzept noch nicht hinreichend konkretisiert würden. "Wir gehen jetzt in die zweite Jahreshälfte und unsere Forstleute sind immer noch im Unklaren, nach welchen Kriterien sie Hilfen beantragen können", so Schirmbeck. Er kritisiert erneut die vorgesehene zeitliche Begrenzung auf vier Jahre und bezeichnete die Fördersumme von jährlich 200 Mio Euro als unzureichend. Notwendig seien eine langfristige Perspektive sowie eine deutliche Erhöhung: "Auf lange Sicht reden wir über 50 Mrd Euro, die für den Waldumbau benötigt werden."

 

Besondere Obacht mahnt der DFWR im Umgang mit Nutzungseinschränkungen von Waldflächen an. "Holz ist ein klimafreundlicher und CO2-absorbierender Rohstoff und die Ernte und Verwendung ein wichtiger Faktor in der Energie- und Klimakrise", betonte Schirmbeck. Positiv wertet er die Möglichkeit, zu nahezu 50 % nichtheimische Baumarten anzupflanzen. AgE

 

 

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