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Unternehmen kämpfen noch mit neuen Zollbestimmungen

erstellt von info@raiffeisen.com (Raiffeisen Info) | |   markttipps

Mit Startschwierigkeiten haben deutsche Unternehmen hinsichtlich der zum Jahresbeginn verschärften Regeln Chinas für den Import von Agrarrohstoffen und Lebensmitteln zu kämpfen. Das hat die Geschäftsführerin und Leiterin des Brüsseler Büros der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), Stefanie Sabet, heute gegenüber AGRA-EUROPE auf Anfrage berichtet. Problematisch war ihr zufolge, dass die Exporteure erst sehr spät Zugang zu dem Registrierungsverfahren bekamen. So sei das betreffende Internetportal von China erst Ende November 2021 online gegangen; zum Jahresende habe es dann die ersten behördlichen Registrierungen gegeben.

Unter die behördliche Registrierungspflicht fallen laut BVE insgesamt 14 Produktkategorien, darunter Därme und Mägen, Bienenprodukte, Eier und Eiprodukte, Fette und Öle für den menschlichen Verzehr, Getreide und Kartoffeln, Mühlenerzeugnisse und Malz sowie Nahrungsergänzungsmittel und funktionelle Lebensmittel. Für alle übrigen Lebensmittel besteht die Pflicht zur Selbstregistrierung, die die Unternehmen über das gleiche Internetportal vornehmen können.

Aufgrund der Startschwierigkeiten hätten sich laut Aussagen der chinesischen Behörden bis Jahresende lediglich 600 Unternehmen weltweit registriert, berichtete Sabet. Sie begrüßte, dass sich die Volksrepublik aber kulant gezeigt habe und die neuen Regelungen zur Kennzeichnung der Registrierungsnummern erst auf Lebensmittel angewendet würden, die nach dem 1. Januar 2022 produziert worden seien. Das sei insbesondere für Produkte wichtig, die bereits nach China unterwegs seien. Gleichwohl hätten die Unternehmen zum Jahreswechsel unter enormen Druck gestanden, da die nächsten Lieferungen in das "Reich der Mitte" angestanden hätten und dafür die Zollregistrierungsnummer benötigt worden sei.

China hatte sich die neuen Regelungen zur Einfuhr im November 2020 von der Welthandelsorganisation (WTO) notifizieren lassen. Im April 2021 hatte die chinesische Zollbehörde die neuen Vorschriften veröffentlicht; detaillierte Anweisungen wurden aber erst im Oktober herausgegeben. Das Online-Registrierungsportal für Unternehmen wurde von Peking dann im November freigeschaltet. AgE

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