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Rindfleischimporte vergangenes Jahr gestiegen

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Die Rindfleischeinfuhren der Europäischen Union haben im vergangen Jahr auf den ersten Blick merklich zugenommen. Laut Daten der Brüsseler Kommission wurden einschließlich Nebenerzeugnissen und einigen Lebendtieren insgesamt 383 650 t Schlachtgewicht (SG) in die Gemeinschaft geliefert; das waren 28 050 t oder 7,9 % mehr als im Vorjahr. Beeinflusst wird dieses Ergebnis jedoch durch die ungewöhnlich starke Zunahme der Rinderfettimporte um gut 66 000 t, die vor allem aus Uruguay, Argentinien und dem Vereinigten Königreich stammten. Der Bezug von frischem und gefrorenem Rindfleisch nahm hingegen um 4,6 % auf 275 050 t ab.

Die Importrechnung insgesamt fiel mit 1,84 Mrd Euro um rund 42 Mio Euro oder 2,3 % höher als 2020 aus. Angesichts der größeren Einfuhrmenge und global gestiegener Preise am Weltrindfleischmarkt erscheint dieser Zuwachs gering. Doch macht sich auch hier der größer gewordene Anteil von preisgünstigem Rinderfett am Gesamtimport bemerkbar, was den Durchschnittpreis der Einfuhren je Tonne von 5 173 Euro/t auf 4 794 Euro/t sinken ließ. Bei der Warenposition frisches und gefrorenes Rindfleisch war dagegen ein Anstieg von 5 510 Euro/t auf 5 840 Euro/t zu verzeichnen.

Wichtigster Lieferant unter den Drittstaaten war nach dem Brexit das Vereinigte Königreich. Allerdings ging die Einfuhr von Rindfleisch einschließlich Nebenerzeugnissen aus Großbritannien gegenüber 2020 nach vorläufigen Daten um rund 31 000 t oder 23,7 % auf 99 920 t zurück. Zudem nahm der Import aus Brasilien um 3,1 % auf 81 570 t ab. Der Grund waren hier geringere Liefermengen von zubereitetem und konserviertem Fleisch. Die Einfuhr von knochenlosen Teilstücken aus dem südamerikanischen Land stieg dagegen um 2,8 % auf 69 610 t.

Der Rindfleischbezug der EU aus Uruguay schwoll deutlich, nämlich um 131 % auf 80 120 t an, darunter befanden sich jedoch 37 470 t Rinderfett. Auch der Anstieg der Lieferungen aus Argentinien um rund ein Drittel auf 75 600 t war ausschließlich auf dieses Nebenerzeugnis zurückzuführen. AgE

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