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Produktion deutlich rückläufig

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Für die bundesdeutsche Mischfuttererzeugung zeichnet sich im laufenden Kalenderjahr im Vergleich zu 2021 eine deutliche Drosselung ab. Der Sprecher der Geschäftsführung des Deutschen Verbandes Tiernahrung (DVT), Dr. Hermann-Josef Baaken, bezifferte heute bei einem Online-Pressegespräch den voraussichtlichen Rückgang auf 4 % bis 6 %.

Für die bundesdeutsche Mischfuttererzeugung zeichnet sich im laufenden Kalenderjahr im Vergleich zu 2021 eine deutliche Drosselung ab. Der Sprecher der Geschäftsführung des Deutschen Verbandes Tiernahrung (DVT), Dr. Hermann-Josef Baaken, bezifferte heute bei einem Online-Pressegespräch den voraussichtlichen Rückgang auf 4 % bis 6 %. Allerdings lasse die Abstockung der Tierbestände im Zuge der Afrikanischen Schweinepest (ASP), der Geflügelgrippe und hohen Produktionskosten "noch Schlimmeres befürchten", so der DVT-Sprecher. Für 2023 sei kaum zu erwarten, dass die "Zahlen wieder nach oben gehen".

 

Baaken zufolge verringerte sich die Produktion von Mischfutter in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 900 000 t oder etwa 5 % auf 16,5 Mio t. Diese negative Tendenz habe sich bis zum Jahresende hin fortgesetzt. "Wir sehen viele leere Ställe, aber auch Verunsicherung der Landwirte und erwarten politische Entscheidungen, die maßgeblich Einfluss auf die Rahmenbedingungen und die Wirtschaftlichkeit haben", erklärte Baaken. Die Regierung solle "Gas geben" - die Einrichtung weiterer Arbeitsgruppen sei nicht hilfreich.

 

Die durch den Ukraine-Krieg bedingten Veränderungen und Herausforderungen in der Rohstoffverfügbarkeit habe die Branche nach ersten Irritationen gut gemeistert, stellte der DVT-Sprecher fest. Futter sei immer verfügbar gewesen. "Die Hersteller wären keine guten Tierernährer, wenn sie nicht mit neuen Situationen klarkommen und Rationen entsprechend anpassen würden", so Baaken.

 

Er betonte, dass Nachhaltigkeit und Klimaschutz weiterhin wichtig seien. Die Futtermittelwirtschaft komme Forderungen nach mehr Transparenz seit vielen Jahren konsequent nach, etwa bei der Beschaffung von nachhaltigem Soja oder bei der Ermittlung des ökologischen Fußabdrucks.

 

Allerdings liefen bereits erreichte Innovationen beim Klimaschutz etwas "unter dem Radar". Mit der Erhöhung der Futterverwertung und den bereits berichteten Reduzierungen der Ammoniakemissionen seien in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten enorme Effizienzsteigerungen erbracht worden, hob Baaken hervor. Als zentrales Bindeglied im Kreislauf der Lebensmittelerzeugung helfe die Futtermittelbranche zum Beispiel durch die Verfütterung von Koprodukten, Nährstoffe nutzbar zu machen, die sonst entsorgt werden müssten. AgE/kk

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