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Matif-Weizen verteuert sich zum Start in die Handelswoche weiter

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Das bullische Update aus dem US-Agrarressort (USDA) zur globalen Weizenbilanz vom Freitagabend lässt die internationalen Weizennotierungen auch heute weiter steigen: An der europäischen Terminbörse Matif verteuerte sich der Frontmonat zur Abrechnung im Mai 2022 in den ersten Handelsminuten bis 11 Uhr um 2,25 Euro oder 0,6 % auf 375 Euro/t.

Das bullische Update aus dem US-Agrarressort (USDA) zur globalen Weizenbilanz vom Freitagabend lässt die internationalen Weizennotierungen auch heute weiter steigen: An der europäischen Terminbörse Matif verteuerte sich der Frontmonat zur Abrechnung im Mai 2022 in den ersten Handelsminuten bis 11 Uhr um 2,25 Euro oder 0,6 % auf 375 Euro/t. Nach der Veröffentlichung des USDA-Reports kurz vor Wochenschluss war dieser Future binnen wenigen Minuten bereits um 8 Euro/t angezogen.

 

Russlands Überfall auf die Ukraine hat nach der aktuellen Einschätzung des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) die Unsicherheit an den Agrarmärkten in der Region und weltweit deutlich erhöht. Beim Weizen senkten die Experten ihre Prognose für das globale Handelsvolumen 2021/22 um weitere 3,0 Mio t auf 200,1 Mio t. Die Weizenausfuhren der Ukraine werden nun wegen des Krieges auf nur noch 19,0 Mio t veranschlagt; im Februar, also noch vor der russischen Invasion, waren noch 5 Mio t mehr erwartet worden. In Washington geht man inzwischen davon aus, dass aufgrund der gesperrten Schwarzmeerhäfen über die bereits exportierten Mengen hinaus 2021/22 kaum noch Weizen die Ukraine verlassen wird.

 

Umgekehrt profitieren Russlands Exporteure vom anhaltenden Höhenflug der Weizenpreise, da sie ihre Ware auf Auslandsmärkten platzieren können - der Ächtung durch viele westliche Länder zum Trotz. Das USDA hat seine Exportprognose für Russland deshalb gegenüber März um 1,0 Mio t auf jetzt 33 Mio t angehoben. Dagegen korrigierte Washington seine Vorhersage der EU-Weizenausfuhren für 2020/21 aufgrund des niedriger als zuvor erwarteten Exporttempos deutlich nach unten, und zwar von 37,5 Mio t auf 34,0 Mio t.

 

Mit Blick auf die weitere Versorgungslage geht man beim USDA unverändert davon aus, dass die globalen Weizenreserven bis zum Saisonende auf ein Fünfjahrestief fallen. Den konkreten Umfang hat man dabei von 281,5 Mio t auf 278,4 Mio t zurückgenommen und zur Begründung auf eine überraschend hohe Nachfrage nach dem weltweit wichtigsten Halmgetreide in Indien verwiesen. Quer über alle Verwertungskanäle - Nahrungsmittel, Industrierohstoff und Saatgut - , sollen auf dem Subkontinent trotz rekordhoher Preise 107,9 Mio t Weizen verbraucht werden, nachdem die US-Experten im März "nur" mit 103,5 Mio t gerechnet hatten. AgE

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