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Landwirtschaftlicher Produktionswert 2022 deutlich gestiegen

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Eine höhere Erzeugung und gestiegene Preise haben 2022 den landwirtschaftlichen Produktionswert in Deutschland nach oben schnellen lassen. Wie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) heute mitteilte, wird der Produktionswert laut erster Schätzung des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) mit 74,4 Mrd Euro um 25,7 % über dem Vorjahresniveau liegen und damit einen neuen Rekord markieren.

Eine höhere Erzeugung und gestiegene Preise haben 2022 den landwirtschaftlichen Produktionswert in Deutschland nach oben schnellen lassen. Wie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) heute mitteilte, wird der Produktionswert laut erster Schätzung des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) mit 74,4 Mrd Euro um 25,7 % über dem Vorjahresniveau liegen und damit einen neuen Rekord markieren. In den neun Jahren zuvor hatte sich dieser Wert im Schnitt auf 56,7 Mrd Euro belaufen.

 

Der Produktionswert beinhaltet neben den Verkaufserlösen der Landwirtschaft unter anderem auch den innerbetrieblichen Verbrauch - beispielsweise von Futtermitteln wie Silage - sowie Einnahmen aus Dienstleistungen. Davon abzuziehen sind in der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung Kosten wie Vorleistungen und Abschreibungen, um zur Nettowertschöpfung zu gelangen. Laut BZL war 2022 aus mehreren Gründen ein Ausnahmejahr. Zum einen habe der Ukraine-Krieg in praktisch allen Bereichen zu enormen Preissteigerungen geführt. Zum anderen sei es aufgrund von Hitze- und Trockenperioden vor allem bei den Sommerkulturen wie Mais, Kartoffeln oder Zuckerrüben zu Ertragsausfällen gekommen.

 

Insgesamt stieg laut Schätzung der Produktionswert der pflanzlichen Erzeugung wegen höherer Erntemengen und Preise gegenüber 2021 jedoch um 18,8 % auf 35,3 Mrd Euro. Hierbei verbuchten die Getreidekulturen ein Plus von 46,7 % auf 12,8 Mrd Euro. Bei den Ölsaaten ging es sogar um 57,2 % auf fast 3,2 Mrd Euro nach oben. Futterpflanzen wie Gras- und Maissilage gehörten aufgrund der ungünstigen Witterungsbedingungen zu den wenigen Bereichen mit einem rückläufigen Produktionswert; verzeichnet wurde ein Minus von rund 30 % auf 3,3 Mrd Euro.

 

In der landwirtschaftlichen Veredlungswirtschaft dürfte sich am Jahresende der Produktionswert auf 35,0 Mrd Euro belaufen; das wären gut 9,1 Mrd Euro oder 35 % mehr als 2021. Treiber waren hier vor allem die höheren Erzeugerpreise. So wird für Schweine ein Zuwachs von 27,9 % auf 7,9 Mrd Euro erwartet, obwohl die Produktion voraussichtlich um 5 % rückläufig sein wird. Bei Geflügel zur Fleischerzeugung wird der Produktionswert voraussichtlich um ein Drittel auf 3,3 Mrd Euro zulegen, bei Rindern um 29,4 % auf 4,7 Mrd Euro. Die Milcherzeugung wird sich in diesem Jahr wohl knapp unter dem Vorjahresniveau bewegen. Der starke Anstieg der Erzeugerpreise dürfte jedoch den Produktionswert um 43,0 % auf die neue Rekordmarke von 16,1 Mrd Euro heben. Der stärkste relative Anstieg von rund 48 % auf 1,6 Mrd Euro wird ‑ ebenfalls preisbedingt - für Eier erwartet. AgE/dw

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