Markttipps-Ansicht

Lämmerpreise auf hohem Niveau

|   markttipps

Der Durchschnittspreis für schwere Lämmer hat Anfang März in der EU erstmals die Marke von 8 Euro je Kilogramm überschritten. In Deutschland lag das Preisniveau noch ein Stück darüber. Die stetig abnehmende Erzeugung von Lamm- und Schaffleisch trifft auf einen moderat zunehmenden Verbrauch. Höhere Importe sind die Folge.

Verstärkt nachgefragtes Lammfleisch ist an Ostern knapp und teuer.

 

Für Lammfleisch müssen die Verbraucher in Deutschland und in vielen anderen Staaten der Europäischen Union zum diesjährigen Osterfest wieder tief in die Tasche greifen. Die Gründe sind neben den gestiegenen Produktionskosten vor allem ein knapper werdendes Angebot an Schafen und Lämmern bei moderat zunehmender Fleischnachfrage. Nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) überwand der Preis für pauschal abgerechnete Schlachtlämmer Anfang März wieder die 8-Euro-Marke und lag bei 8,10 Euro/kg Schlachtgewicht. Im Vergleich zur Vorjahreswoche war der Preis gut 4% höher; allerdings lag der Ostertermin 2023 später im Jahr. Vor dem letzten Weihnachtsfest war der Preis für Lämmer bereits auf 8,46 Euro/kg hochgeschnellt. In der gesamten EU wurden Anfang März für schwere Lämmer im Mittel der meldenden Mitgliedstaaten 8,05 Euro/kg gezahlt; das waren gut 13% mehr als vor zwölf Monaten und so viel wie niemals zuvor. Noch mehr Geld als hierzulande erlösten die Lämmer in Frankreich mit 8,83 Euro/kg. Bei den vor allem in Spanien verbreiteten leichten Lämmern lag der EU-Durchschnittspreis mit 7,77 Euro/kg um fast 13% über dem Vorjahresniveau.

Immer weniger Schafe

 

Die Ursache für den preislichen Höhenflug, der 2020 auf einem Niveau von rund 5,80 Euro/kg begann, ist zum einen das europaweit geringere Angebot. Die Schafbestände gehen seit Jahren zurück, zuletzt im November 2023 gegenüber der Vorjahreserhebung um rund 2,5% auf 57,5 Millionen Tiere. Laut Schätzung der EU-Kommission nahm die Schaf- und Lammfleischerzeugung in den Mitgliedstaaten 2023 im Vorjahresvergleich um rund 6% auf 486.000 Tonnen ab. Vor allem in den größten Erzeugerländern Spanien, Frankreich und Rumänien kam es zu deutlichen Produktionseinbußen. Irland und die Niederlande zählten zu den wenigen Ländern mit höherer Erzeugung.

 

Der Verbrauch hat laut Daten der EU-Kommission dagegen in den vergangenen beiden Jahren vor allem wegen der wachsenden Bevölkerung insgesamt um rund 5% zugenommen und übertrifft die Eigenerzeugung immer stärker. Die Folgen sind ein auf 89% gesunkener Selbstversorgungsgrad und wachsende Importe. Die Einfuhr von Schaffleisch hat 2023 gegenüber dem Vorjahr um knapp 4% auf 166.150 Tonnen zugenommen; fast die Hälfte davon stammte mit 88.750 Tonnen aus Großbritannien. Seit Anfang 2024 sind die Lämmerpreise aber auch dort bei einem knappen Angebot kräftig gestiegen und lagen zuletzt bei umgerechnet 8,70 Euro/kg. Dies schlägt sich in hohen Importpreisen nieder. AgE

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