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Haltungsstufe zwei auch künftig auf dem Markt

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Auch für Milch aus der Haltungsform zwei wird es nach Einschätzung von Experten künftig einen Markt in Deutschland geben. Zwar werde bei Frischmilch schon bald die Haltungsstufe drei dominieren, prognostizierte der Geschäftsführer von QM Milch, Ludwig Börger, am Montag (22.1.) beim Milch-Fachforum des Deutschen Bauernverbandes (DBV) auf der Grünen Woche.

Auch für Milch aus der Haltungsform zwei wird es nach Einschätzung von Experten künftig einen Markt in Deutschland geben. Zwar werde bei Frischmilch schon bald die Haltungsstufe drei dominieren, prognostizierte der Geschäftsführer von QM Milch, Ludwig Börger, am Montag (22.1.) beim Milch-Fachforum des Deutschen Bauernverbandes (DBV) auf der Grünen Woche. Für die Umstellung der milchmengenmäßig deutlich wichtigeren gelben Linie auf die Haltungsformkennzeichnung sei aber nur dann ausreichend Ware vorhanden, wenn zusätzlich die Stufe zwei berücksichtigt werde.

 

Davon geht auch Henrik Wiedenroth von Lidl aus. Er sieht in der Haltungsstufe zwei außerdem ein wichtiges Instrument dafür, die heutige Anbindehaltung in eine Kombihaltung zu überführen und dann weiterzuentwickeln. Voraussetzung dafür seien allerdings passende gesetzliche Rahmenbedingungen, so Wiedenroth. Ein Datum für den Ausstieg aus der Stufe zwei gebe es bei Lidl bisher nicht.

 

3.650 zertifizierte Betriebe erwartet

 

Börger warnte davor, bei der Umsetzung der Haltungsstufen in der Landwirtschaft den "Bogen zu überspannen". Zugleich legte er Zahlen vor, wonach die Zahl der bundesweit im QMilch-Programm zertifizierten Betriebe stetig steigt. Aktuell seien knapp 2.000 Betriebe zertifiziert, vor allem in Haltungsstufe drei. Für Ende des nun laufenden Jahres sei mit insgesamt 3.650 Betrieben zu rechnen.

 

Die Vizepräsidentin des Landesbauernverbandes in Baden-Württemberg (LBV), Roswitha Geyer-Fäßler, berichtete von einem erheblichen Transformationsdruck für die Milchviehbetriebe. Die Umstellung auf Haltungsstufe drei sei in ihrem Verbandsgebiet geschätzt nur jedem dritten Milchviehhalter möglich.

 

Weitere Stufe ab Sommer

 

Für "gewisse Unruhe" in der Milchbranche sorgt laut Börger derzeit das staatliche Tierhaltungskennzeichnungsgesetz, auch wenn es zunächst nur für frisches Schweinefleisch gilt. Problematisch sei, dass der Gesetzgeber die Zertifizierungsprogramme der Privatwirtschaft nicht berücksichtigt habe. So habe er fünf statt vier Haltungsstufen definiert, andere Kriterien aufgestellt und Importware nur unzureichend betrachtet. Die Privatwirtschaft reagiere auf das Gesetz mit der Einführung von fünf Haltungsstufen im nächsten Sommer, erklärte der Geschäftsführer. Dann werde "Bio" als neue Extra-Stufe eingeführt. Dennoch resultierten aus dem Gesetz Ungewissheit und weniger Planungssicherheit. AgE/lu

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