Markttipps-Ansicht

Getreide und Ölsaaten

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Nach den starken Kurszuwächsen vom Ende der letzten Woche ist Weizen an der Börse in Paris wieder schwächer in die neue Woche gestartet. In der ersten Handelsstunde am heutigen Dienstag ist noch keine ganz klare Richtung zu erkennen. Mais konnte hingegen gestern nochmals zulegen, wenngleich die Gewinne geringer ausfielen als noch am Freitag. Heute tendieren die Maispreise mit Start in den Handelstag der Euronext/Matif leicht schwächer.

Getreide

 

Nach den starken Kurszuwächsen vom Ende der letzten Woche ist Weizen an der Börse in Paris wieder schwächer in die neue Woche gestartet. In der ersten Handelsstunde am heutigen Dienstag ist noch keine ganz klare Richtung zu erkennen. Mais konnte hingegen gestern nochmals zulegen, wenngleich die Gewinne geringer ausfielen als noch am Freitag. Heute tendieren die Maispreise mit Start in den Handelstag der Euronext/Matif leicht schwächer.



Neben Gewinnmitnahmen spielten auch die Hoffnung auf eine Belebung der ukrainischen Seetransporte eine Rolle bei der gestrigen Handelssitzung. Wie es aus informierten Kreisen heißt für Versicherungen, Banken und die Regierung in Kiew ernstzunehmende Gespräche, um Getreidefrachter zu versichern und damit die Getreideexporte über das Schwarze Meer wieder anzukurbeln. Zudem sucht die Regierung aktiv nach neuen Fahrrouten über das Schwarze Meer. Wie es heißt, sind die Gespräche bereits weit fortgeschritten.

Die europäischen Exporte liegen derzeit unter dem Niveau des Vorjahres. Bis einschließlich der 7. Kalenderwoche des laufenden Wirtschaftsjahres wurden bisher 3,72 Mio. Tonnen und 1,195 Mio. Tonnen Gerste verschifft. Im Vorjahr waren es zum selben Zeitpunkt beim Weizen 4,18 Mio. Tonnen und bei der Gerste 1,63 Mio. Tonnen. Größer Lieferant innerhalb Europas beim Weizen ist derzeit Rumänien. Die Trockenheit im Frühjahr und Sommer mit der Hitzewelle zeigt sich aber beispielsweise in Spanien. Hier wurden bereits größere Mengen Getreide eingeführt.



Indien leidet derzeit unter einer der trockensten und wärmsten August-Monate seit über 120 Jahre. Offensichtlich verhandelt das Land derzeit vor allem mit Russland über die Lieferung von 9 Mio. Tonnen Weizen. Für Kanada rechnet die Agrarbehörde mit einer etwas geringeren Ernte von nun 33,2 Mio. Tonnen (-2,12) Mio. Tonnen und führt dies auf die jüngste Hitzewelle in der kanadischen Prärie zurück. An der CBoT ging es für Weizen gestern südwärts. Auch Mais schloss schwächer. Im wöchentlichen Crop-Report, der gestern Abend veröffentlicht wurde, wurden 58 Prozent der Maisbestände in der Kategorie "gut" oder "sehr gut" eingestuft. In der Vorwoche waren es 59 %. Die Ernte von Winterweizen ist bis zum 20. August zu 94 Prozent abgeschlossen, damit liegt das Erntetempo geringfügig hinter denen des Jahres und des Durchschnitts der letzten fünf Jahre. Im Rückstand gegenüber dem langjährigen Durchschnitt zeigt sich hingegen die Sommerweizenernte. Diese ist zu 31 Prozent abgeschlossen. 39 Prozent der Bestände werden als gut oder sehr gut bewertet und damit 4 Prozentpunkte weniger als vor einer Woche.

Sowohl beim Mais als auch beim Weizen enttäuschten, die gestern veröffentlichen Exportverladungen leicht. Beide lagen zwar leicht über den Werten der Vorwoche, jedoch deutlich hinter denen des Vorjahres.



Ölsaaten



Für Raps geht es zum Wochenauftakt südwärts. Gestern schloss der führende November-Termin mit einem Tagesverlust von 5,50 Euro/t und schloss bei 469 Euro/t. Auch mit Start in den heutigen Handelstag zeigen sich rote Vorzeichen für die Ölsaat. Die Ernte ist mittlerweile auf der Zielgraden. Die Landwirte haben ihre Mengen eingefahren. Eine erste Zwischenbilanz zieht heute der Deutsche Bauernverband in seiner Erntekonferenz.

Wie die Meldungen zeigen, dürfte eine durchschnittliche Rapsernte zu erwarten sein. Regional sind die Unterschiede aber mitunter hoch. Für Preisdruck sorgt nicht nur die aktuell reichlich vorhandene Ernte, auch die Berichte, dass die Ukraine neue Routen über das Schwarze Meer sucht und mit Versicherern und Banken über erschwingliche Versicherungen für Schiffe verhandelt, lässt die Hoffnung auf eine bessere Versorgungslage steigen. Für das Land wird eine verhältnismäßig hohe Rapsernte erwartet. Canola konnte in Kanada hingegen an Wert gewinnen. In der kanadischen Prärie ist derzeit Trockenheit und Hitze angesagt. Entsprechend stützten hier die Wettermeldungen die Kursentwicklung und auch positive Vorgaben vom Sojamarkt ziehen Canola mit nach oben.



Die Sojabohnen werden zu Wochenbeginn vor allem von zwei Nachrichten angetrieben. Zum einen ist die aktuelle Wetterprognose für weite Teile der Sojaanbaugebiete im Corn-Belt und im Mittleren Westen heiß und trocken. Derzeit werden 59 Prozent der Bestände mit "gut" oder "sehr gut bewertet" und damit unverändert zur Vorwoche. Gestützt wurde der Sojahandel insbesondere gestern von neuen Gerüchten über eine Einkaufswelle aus China. So konnte das USDA gestern einen Exportdeal mit einem Käufer unbekannter Herkunft über 160.000 Tonnen Sojabohnen verkünden. Spekuliert wird hier aber, dass es sich um einen chinesischen Käufer handelt. Während Sojaschrot heute wieder preislich zulegt, tendieren die Sojabohnen am heutigen Dienstag leicht schwächer. ZMP

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