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Futureskurs trotz Absturz noch deutlich über Vorjahreswert

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Die Zuckerfutures haben in den vergangenen Handelstagen weiter kräftig nachgegeben. Der Kontrakt auf Weißzucker an der Agrarterminbörse in London zur Lieferung im März 2024 rutschte gestern vorübergehend auf 605,20 $/t (554 Euro); das war der niedrigste Kurs seit Anfang April dieses Jahres. Bis heute gegen 15.40 Uhr hiesiger Zeit erholte sich der Preis auf 616,10 $/t (564 Euro).

Die Zuckerfutures haben in den vergangenen Handelstagen weiter kräftig nachgegeben. Der Kontrakt auf Weißzucker an der Agrarterminbörse in London zur Lieferung im März 2024 rutschte gestern vorübergehend auf 605,20 $/t (554 Euro); das war der niedrigste Kurs seit Anfang April dieses Jahres. Bis heute gegen 15.40 Uhr hiesiger Zeit erholte sich der Preis auf 616,10 $/t (564 Euro). Am 7. November war mit 758 $/t (694 Euro) der höchste Stand für Märzfutures seit August 2011 verzeichnet worden. Das Niveau von Mitte Dezember 2022, also vor Jahresfrist, wird mit dem aktuellen Kurs immer noch um etwa ein Viertel übertroffen.


Brasilien verzeichnet Rekordexport

Analysten begründeten die zuletzt leichte Kurserholung mit der Aufwertung des brasilianischen Real gegenüber dem US-Dollar. In der Folge habe sich die Wettbewerbsfähigkeit des brasilianischen Zuckers auf dem Weltmarkt verschlechtert. Brasilien ist der größte Zuckererzeuger und -exporteur der Welt. In den Wochen zuvor hatten gute Erzeugungsprognosen für das südamerikanische Land dagegen zu Preisdruck geführt. Zuletzt berichtete der dortige Verband der Zuckerrohrverarbeiter (Unica), dass die Branche die Zuckerproduktion in der im April gestarteten Saison bis einschließlich November im Vergleich zur Vorjahresperiode um 23,5% auf 40,82 Mio. Tonnen ausgeweitet habe. Außerdem habe Brasilien im November 3,7 Mio. Tonnen des Süßstoffs exportiert; das sei die höchste Novembermenge aller Zeiten gewesen, so Unica.

Mehr Zucker aus Indien erwartet

Ferner sorgte die Regierung Indiens für Druck auf die internationalen Notierungen, in dem sie die heimischen Zuckerrohrverarbeiter anwies, die Erzeugung von Ethanol zugunsten von Zucker einzuschränken und so die nationalen Reserven von diesem Produkt zu stärken. Marktexperten gehen davon aus, dass die indische Zuckererzeugung dadurch um 2 Mio. Tonnen größer ausfallen könnte als bislang erwartet. Allerdings dürfte nach der aktuellen Prognose des indischen Verbandes der Zuckererzeuger (ISMA) die Zuckerproduktion 2023/24 in dem Land mit lediglich 32,5 Mio. Tonnen die Vorjahresmenge um etwa 11% verfehlen. Als wesentliche Ursache wird Regenmangel angeführt. Indien ist der global zweitwichtigste Zuckererzeuger und drittgrößte Exporteur. AgE/kk

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