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Fleischerzeugung auf dem Rückzug

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Die gewerblich erzeugte Fleischmenge in Deutschland ist 2021 das fünfte Jahr in Folge gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute auf Grundlage vorläufiger Daten mitteilte, wurden im vergangenen Jahr insgesamt knapp 7,65 Mio t Fleisch produziert; das entsprach gegenüber 2020 einem Rückgang von 191 000 t oder 2,4 %. Zugleich war dies das geringste Fleischaufkommen seit mehr als zehn Jahren, das 2016 mit 8,28 Mio t einen Höhepunkt erreicht hatte, seitdem aber um 634 000 t oder 7,7 % gesunken ist.

Mit Ausnahme von Schafen war im vergangenen Jahr bei allen Fleischarten ein Rückgang der Produktion festzustellen; besonders deutlich fiel dieser laut den Wiesbadener Statistikern bei Schweinen aus. Die Zahl der gewerblich zerlegten Tiere sank im Vorjahresvergleich um rund 1,54 Millionen oder 2,9 % auf 51,78 Millionen Stück; dies war das geringste Niveau seit 2006. Dabei nahm das Aufkommen an Schlachtschweinen aus heimischen Ställen um 0,8 % auf 50,61 Millionen Stück ab; dasjenige der hierzulande geschlachteten Auslandsschweine halbierte sich auf nur noch 1,17 Millionen Tiere. Die Schweinefleischerzeugung insgesamt ging um 2,9 % auf 4,97 Mio t zurück, so wenig wie zuletzt 2007.

Die gewerblichen Schlacht- und Zerlegebetriebe bekamen 2021 auch weniger Rinder angeliefert. Laut Destatis ging das betreffende Schlachtaufkommen im Vergleich zum Vorjahr um 32 100 Tiere oder 1,0 % auf 3,23 Millionen Stück zurück. Verantwortlich dafür war vor allem das um 4,1 % auf 1,19 Millionen gesunkene Angebot an Schlachtbullen. Zudem wurden mit 306 000 Stück auch 1,9 % weniger Kälber geschlachtet. Dagegen wurden etwas mehr weibliche Tiere als 2020 verarbeitet. Das Aufkommen an Schlachtkühen legte um 1,0 % auf 1,12 Millionen Stück zu; bei Färsen war ein Plus von 1,7 % auf 569 800 Tiere zu verzeichnen. Bei insgesamt gesunkenen Schlachtgewichten war die deutsche Rindfleischerzeugung gegenüber 2020 um 1,8 % auf 1,07 Mio t rückläufig, innerhalb von fünf Jahren ist sie um 7,1 % gesunken.

Nicht mehr fortgesetzt hat sich im vergangenen Jahr der langfristige Wachstumstrend in der deutschen Geflügelfleischerzeugung. Laut Destatis war die gewerbliche Produktion gegenüber 2020 um 26 000 t oder 1,6 % auf 1,59 Mio t rückläufig. Neben Ausfällen durch die Geflügelpest lag das vor allem an der um 7,4 % auf 441 400 t gesunkenen Erzeugung von Putenfleisch. Bei Enten wurde sogar ein Minus von 17,5 % auf 21 900 t festgestellt. Die Produktion von Jungmasthühnerfleisch stieg hingegen moderat um 1,4 % auf 1,08 Mio t. Damit hat die gewerbliche Erzeugung von Hähnchenfleisch erstmals diejenige von Rindfleisch überholt. einen Der einzige Zuwachs wurde bei Schaffleisch verzeichnet, dessen Produktion in den gewerblichen Betrieben im Vergleich zu 2020 um 1,6 % auf 24 500 t zulegte. AgE

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