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Farmer bauen Sauenbestände ab

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In den USA lag der Schweinebestand im Dezember 2023 in etwa auf dem Vorjahresniveau; die Sauenherde wurde jedoch spürbar verkleinert. Laut Daten des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) wurden zum Stichtag 1. Dezember 2023 insgesamt 74,97 Millionen Schweine gehalten; das waren rund 15.000 Tiere mehr als zwölf Monate zuvor.

In den USA lag der Schweinebestand im Dezember 2023 in etwa auf dem Vorjahresniveau; die Sauenherde wurde jedoch spürbar verkleinert. Laut Daten des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) wurden zum Stichtag 1. Dezember 2023 insgesamt 74,97 Millionen Schweine gehalten; das waren rund 15.000 Tiere mehr als zwölf Monate zuvor. Die größte Gruppe bilden die Ferkel bis 23 Kilogramm mit 21,68 Millionen Tieren. Dahinter folgen die Jungschweine bis 54 Kilogramm mit 19,04 Millionen Stück. In beiden Kategorien kam es gegenüber Dezember 2022 zu moderaten Bestandsrückgängen von jeweils 0,5%. Bei den Mastschweinen bis 81 Kilogramm wuchs hingegen die Zahl um 0,7% auf 14,91 Millionen, bei den noch schwereren Masttieren um 2,4% auf 13,24 Millionen Stück.


Weniger, aber produktivere Sauen

Deutlich abgestockt wurde im Vorjahresvergleich von den US-Farmern der Sauenbestand, nämlich um 205.000 Tiere oder 3,3% auf 6,00 Millionen Stück; dies ist das geringste Niveau seit neun Jahren. Gründe dafür sind laut Experten die aktuellen wirtschaftlichen Verluste in der US-Schweineproduktion sowie eine ungewöhnlich hohe Sauenmortalität aufgrund von Tiergesundheitsproblemen. Die erwartete Zahl der abferkelnden Sauen von Dezember 2023 bis Mai 2024 liegt mit 5,81 Millionen Tieren um 1,5% unter dem vergleichbaren Vorjahresniveau. Aufgefangen wird der Rückgang des Sauenbestandes aber durch die höhere Produktivität. Von September bis November 2023 lag die Zahl der aufgezogenen Ferkel je Wurf bei durchschnittlich 11,66, womit das vergleichbare Vorjahresniveau um 3,9% übertroffen wurde.

Umstrittene Produktionsprognose

Im gerade abgelaufenen Jahr 2023 ist die US-Schweineproduktion nach vorläufigen Daten um knapp 1% auf 12,36 Millionen Tonnen gestiegen. Laut USDA-Prognose von Anfang Dezember soll die Erzeugung 2024 um weitere 1,8% auf 12,58 Millionen Tonnen zunehmen. Dies bezweifelt allerdings der Geschäftsführer des global agierenden Zuchtunternehmens Genesus, Jim Long. Bei finanziellen Verlusten von derzeit etwa 36 Euro je Tier von der Ferkelaufzucht bis zur Endmast sei in den nächsten Monaten zu erwarten, dass sich die Liquidation der Sauenherde mit wöchentlich mindestens 8.000 Tieren fortsetze. Zudem dürften die Tiergesundheitsprobleme anhalten. "Wir gehen davon aus, dass der US-Zuchttierbestand bis zum 1. März 2024 um weitere 100.000 Tiere sinken wird. Weniger Sauen heißt weniger Schweine", so Long. Da auch in Kanada, Mexiko und China die Sauenbestände abnehmen, rechnet er damit, dass die Schweinepreise zukünftig höher sein werden als es derzeit die Futures für Mastschweine anzeigen. AgE/dw

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