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FAO-Preisindex im Jahresmittel 2022 auf Allzeithoch

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Die Weltmarktpreise für wichtige landwirtschaftliche Erzeugnisse haben 2022 im Schnitt den höchsten Stand seit dem Start der Erfassung durch die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) im Jahr 1961 erreicht.

Die Weltmarktpreise für wichtige landwirtschaftliche Erzeugnisse haben 2022 im Schnitt den höchsten Stand seit dem Start der Erfassung durch die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) im Jahr 1961 erreicht. Wie die FAO heute in Rom mitteilte, ging der von ihr berechnete Preisindex zwar über alle betrachteten Warengruppen hinweg im Dezember 2022 gegenüber November um 1,9 % auf 132,4 Punkte zurück. Im Jahresmittel 2022 wurde allerdings ein Rekord von 143,7 Punkten erreicht; gegenüber dem Vorjahr bedeutete dies ein Plus von 14,3 %.

 

Im Einzelnen verzeichnete die FAO im Dezember 2022 den größten Rückgang im Vormonatsvergleich mit 6,7 % für ihren Pflanzenölpreisindex. Dabei hätten die Notierungen für Palm-, Soja-, Raps- und Sonnenblumenöl nachgegeben. Für Preisdruck hätten unter anderem sinkende Rohölkurse gesorgt. Die Getreidepreise verloren der Organisation zufolge im Vergleich zu November durchschnittlich 1,9 %. Die Marktexperten begründen dies unter anderem mit dem umfangreicheren Weizenangebot aus den Ernten auf der Südhalbkugel. Auch Mais habe sich verbilligt, und zwar insbesondere wegen des günstigen Angebots an brasilianischer Ware.

 

Auch der FAO-Fleischpreisindex gab im Berichtsmonat nach, und zwar um 1,2 %. Wie die FAO dazu feststellte, fielen die Preise für Rind- und Geflügelfleisch. Dagegen hätten sich Schaffleisch und Schweinefleisch verteuert. Bei letzterer Fleischart habe die kräftige Nachfrage vor dem Weihnachtsfest vor allem in Europa für Unterstützung gesorgt.

 

Aufwärts ging es dagegen im Dezember mit dem FAO-Subindex für Zucker, nämlich um 2,4 %. Als Auslöser werden vor allem Spekulationen über wetterbedingte Ertragseinbußen in Indien, dem global zweitgrößten Zuckererzeuger, angeführt. Außerdem habe sich die Zuckerrohrverarbeitung in Thailand und Australien verzögert. Darüber hinaus stieg der FAO-Subindex für Milcherzeugnisse um 1,1 %. Nach Angaben der Fachleute in Rom legten die Käsepreise zu. Als Ursache wird die starke Importnachfrage angeführt, der ein etwas knapperes Exportangebot gegenübergestanden habe. Dagegen seien die Butterpreise weiter gefallen angesichts einer zurückhaltenden Nachfrage am Weltmarkt und gut gefüllten Lagern. AgE/kk

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