Markttipps-Ansicht

Chicago-Futures legen deutlich zu

|   markttipps

Die Sojaschrotkurse an der Terminbörse in Chicago haben in den vergangenen Tagen bei hohen Umsätzen kräftig zugelegt. Der Frontkontrakt auf Ware zur Lieferung im Dezember 2023 kostete heute Morgen um 11.00 Uhr hiesiger Zeit 415 $/sht (434 Euro/t); das waren 6,4% mehr als der Schlusskurs vom vergangenen Freitag.

Die Sojaschrotkurse an der Terminbörse in Chicago haben in den vergangenen Tagen bei hohen Umsätzen kräftig zugelegt. Der Frontkontrakt auf Ware zur Lieferung im Dezember 2023 kostete heute Morgen um 11.00 Uhr hiesiger Zeit 415 $/sht (434 Euro/t); das waren 6,4% mehr als der Schlusskurs vom vergangenen Freitag.


Bohnenkurs jetzt über 13 Dollar

Im Aufwärtssog der Sojaschrotfutures verteuerten sich auch die Bohnen und setzten damit ihre in der vergangenen Woche gestartete Rallye fort. Der vordere Future mit Fälligkeit im November 2023 wurde zuletzt für 13,12 $/bu (457 Euro/t) gehandelt. Aus charttechnischer Sicht beendeten die Kurse damit ihren Ende August gestarteten Abwärtstrend und suchen nun nach einer neuen Orientierung.

Sojaöl in den USA knapp

Analysten begründeten die kräftigen Preissteigerungen für Sojaschrot unter anderem mit der zuletzt deutlichen Verteuerung von Palmöl als Reaktion auf eine rege Nachfrage am Weltmarkt, und zwar vor allem aus China. Bullisch wirkte auch die deutliche Verteuerung von Rohöl im Zuge der Nahost-Krise. Ferner berichteten US-Börsenmakler von einer regen Nachfrage der heimischen Ölmühlen und chinesischer Importeure nach Sojabohnen aus den Vereinigten Staaten sowie von einer knappen Verfügbarkeit von Sojaöl.

Argentiniens Bohnenimporte so hoch wie noch nie

Unterdessen sind die Ölmühlen in Argentinien nach der dürrebedingt sehr kleinen Bohnenernte 2023 derzeit nur zu zwei Drittel ausgelastet, wie die Nachrichtenagentur Reuters schreibt. Nachschub aus der neuen Ernte im eigenen Land sei erst ab Mai 2024 zu erwarten. Von Januar bis August 2023 sei die argentinische Verarbeitung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bereits um 27% auf 19,6 Mio. Tonnen Soja geschrumpft. Gleichzeitig habe der Bohnenimport des Landes mit 8,2 Mio. Tonnen einen Rekord erreicht.

Optimistische Ernteprognose

Allerdings könnte die argentinische Bohnenerzeugung in der kommenden Saison auf rund 50 Mio. Tonnen wachsen, berichtete die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) mit Verweis auf eine aktuelle Prognose der Getreidebörse in Buenos Aires. Etwas zurückhaltender fiel die jüngste Voraussage des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) aus, das die argentinische Bohnenernte 2024 bei lediglich 48 Mio. Tonnen taxiert. Damit würde die Vorjahresmenge von 25 Mio. Tonnen aber immer noch deutlich übertroffen. Argentinien ist global der drittgrößte Sojabohnenproduzent - nach Brasilien und den USA - und der weltgrößte Exporteur von Sojaschrot. AgE/kk

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