News-Ansicht

Waldbesitzer fordern Entlastung bei Verkehrssicherungspflicht

erstellt von info@raiffeisen.com (Raiffeisen Info) | |   news

Mit Blick auf die jüngsten Sturmereignisse in Deutschland haben die Waldbesitzer eine gesetzliche Ausgleichsverpflichtung für unverhältnismäßige Belastungen bei der Verkehrssicherungspflicht gefordert. "Die Verkehrssicherungspflicht darf nicht allein den Waldbesitzenden aufgebürdet werden, sie muss zwischen Bund, Ländern, Verkehrsträgern und Waldbesitzenden verteilt werden", erklärte die Hauptgeschäftsführerin der "Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) - Die Waldeigentümer", Dr. Irene Seling, heute in Berlin. Sie wies darauf hin, dass § 1 des Bundeswaldgesetzes Bund und Länder zu einem Ausgleich verpflichte. Laut der Arbeitsgemeinschaft hat die Belastung durch die Verkehrssicherungspflicht auch infolge des wachsenden Verkehrsaufkommens zugenommen.

"Entscheidend verbessert werden" muss der AGDW zufolge gleichzeitig die Krisenbewältigung durch eine Reform des Forstschäden-Ausgleichsgesetzes. Deutlich besser als bisher müsse dafür gesorgt werden, dass ein Überangebot an Schadholz vermieden, der Holzpreis stabilisiert und die Liquidität der Forstbetriebe gesichert werde. Darüber hinaus müsse über die Honorierung der Klimaschutzleistung der Wälder eine kontinuierliche Unterstützung der Waldbesitzenden beim Waldumbau erfolgen. "Beim Waldumbau sind die vielen privaten und kommunalen Waldbesitzenden seit langem aktiv", so Seling. Unterstützung und Hilfsmaßnahmen seien angesichts der Wucht der wiederkehrenden Wetterextreme "aktuell von höchster Dringlichkeit".

Nach Angaben der AGDW hat die jüngste Sturmserie schwere Schäden in den Wäldern Deutschlands angerichtet. Wälder, die durch Dürre, Trockenheit und Schädlingsbefall bereits geschädigt seien, hielten den extremen Windstärken nicht mehr stand. In Mecklenburg-Vorpommern sollen nach ersten Schätzungen des Bundes Deutscher Forstleute (BDF) in der Nacht von Freitag auf Samstag rund 600 000 Festmeter Holz zu Boden gegangen sein; das wäre doppelt so viel wie beim Orkan "Nadia" vor drei Wochen. AgE

Zurück