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VGMS: Düngeverordnung beeinträchtigt Getreidequalität

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Eine maßgebliche Ursache für die niedrigen Proteingehalte im Weizen aus der diesjährigen Ernte sind nach Ansicht des Verbandes der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft (VGMS) die starren Vorgaben der Düngeverordnung. Mit diesem Vorwurf reagierte der Verband heute in Berlin auf die Einschätzung von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir vom Montag, dass die Qualitätsprobleme beim Brotgetreide vorwiegend auf den ungünstigen Witterungsverlauf zurückzuführen seien. Dem hielt der VGMS entgegen, dass die politischen Rahmenbedingungen einen mindestens ebenso großen Einfluss hätten.

Eine maßgebliche Ursache für die niedrigen Proteingehalte im Weizen aus der diesjährigen Ernte sind nach Ansicht des Verbandes der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft (VGMS) die starren Vorgaben der Düngeverordnung. Mit diesem Vorwurf reagierte der Verband heute in Berlin auf die Einschätzung von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir vom Montag, dass die Qualitätsprobleme beim Brotgetreide vorwiegend auf den ungünstigen Witterungsverlauf zurückzuführen seien. Dem hielt der VGMS entgegen, dass die politischen Rahmenbedingungen einen mindestens ebenso großen Einfluss hätten.

"Qualitätsgetreide "made in Germany" steht auf dem Spiel und damit die regionale Versorgungs- und Ernährungssicherung" warnte VGMS-Geschäftsführer Dr. Peter Haarbeck. Die Getreidewirtschaft brauche flexible Regelungen, um weiter nachhaltige Lösungen zu erarbeiten. Realitätsferne und starre staatliche Vorgaben seien hier kontraproduktiv.



In vielen Regionen gibt es dem Verband zufolge Probleme mit Fallzahlen, Kleberwerten und Proteingehalten. Ein viel zu großer Teil der Ernte tauge nur als Futtergetreide. Für die Mühlen werde es in diesem Jahr problematisch, passende Partien zu identifizieren und zu beschaffen, um ihren Kunden - den Bäckern und der Lebensmittelindustrie - passgenaue Mehle für das Brot und viele andere Lebensmittel liefern zu können.



Der VGMS warf Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir eine weltfremde und kontraproduktive Politik vor, weil er die heimische Landwirtschaft von synthetischen Düngern und Pflanzenschutzmitteln unabhängiger machen und so vom volatilen Weltmarkt abkoppeln wolle. Die Extensivierung des Getreidebaus in Deutschland führt nämlich nach Ansicht der Branchenvertretung vielmehr zu einem größeren Importbedarf und zu mehr Abhängigkeit vom deregulierten Weltmarkt. Dort würden die Getreidepreise an den Börsen gemacht. Dabei spielten die Kosten im Ackerbau so gut wie keine Rolle.



Laut Haarbeck setzen die Mühlen darauf, sich auch in den nächsten Jahrzehnten mit Getreide aus der heimischen Landwirtschaft zu versorgen. "Sie sind nicht daran interessiert, am Weltmarkt einkaufen zu müssen", betonte der VGMS-Vorsitzende. Wenn die Landwirte aber auf mineralische Dünger und Pflanzenschutzmittel verzichteten, habe dies negative Folgen für die Erträge und Getreidequalitäten. "Geringes Angebot bei hoher Nachfrage führt zu hohen Preisen", erklärte Haarbeck mit Blick auf die vor allem von Lebensmittelpreisen getriebene Inflation. AgE/kk

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