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Staatliche Agrarsubventionen auf einem Höchststand

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Die staatliche Unterstützung der Landwirtschaft in den Industrie- und Schwellenländern hat in den vergangenen drei Jahren trotz teils hoher Agrarpreise einen neuen Höchststand erreicht. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) beziffert die Agrarhilfen für insgesamt 54 Länder - bezogen auf den Zeitraum 2020 bis 2022 - auf jährlich zusammen 851 Mrd. $ oder umgerechnet 808 Mrd. Euro.

Die staatliche Unterstützung der Landwirtschaft in den Industrie- und Schwellenländern hat in den vergangenen drei Jahren trotz teils hoher Agrarpreise einen neuen Höchststand erreicht. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) beziffert die Agrarhilfen für insgesamt 54 Länder - bezogen auf den Zeitraum 2020 bis 2022 - auf jährlich zusammen 851 Mrd. $ oder umgerechnet 808 Mrd. Euro. Die Unterstützung für den Agrarsektor umfasst dabei sowohl die Gesamttransfers an die Erzeuger als auch jene an die Verbraucher.

Die meisten Agrarsubventionen gewährt inzwischen die Volksrepublik China mit einem Anteil an der Gesamtsumme von 36%. Auf Indien, die Vereinigten Statten und die Europäische Union als ebenfalls große Agrarproduzenten entfallen 15% beziehungsweise 14% und 13%. Bezogen auf die erfassten Schwellenländer bringen es China und Indien laut OECD zusammen auf 87% der Unterstützung für die Landwirtschaft. Die USA und die EU stellen ihrerseits fast zwei Drittel der Unterstützung unter den OECD-Ländern.


Steuerzahler trägt die Hauptlast

Wie aus dem Bericht der OECD weiter hervorgeht, trug der Steuerzahler die Hauptlast der Agrarhilfen. In den 54 Ländern wurden von 2020 bis 2022 dafür jährlich 492 Mrd. Euro aus den Staatshaushalten gezahlt, während die restlichen 316 Mrd. Euro durch Maßnahmen transferiert wurden, mit denen die Inlandspreise über die Referenzpreise anhoben wurden. Beide Arten des Transfers haben in den letzten fünf Jahren zumeist weiter zugenommen. Allerdings haben im Jahr 2022 die höheren Preise auf dem Weltmarkt zu einer geringeren Preisstützung und antizyklischen Haushaltsübertragungen geführt. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine habe zu außergewöhnlichen Bedingungen geführt, so die OECD.

Anteil an Bruttoeinnahmen kaum verändert

Die Beihilfen an die Landwirtinnen und Landwirte in den 54 Ländern summierten sich nach den Berechnungen der Pariser Organisation zuletzt auf jährlich 598 Mrd. Euro. Dies entsprach 14% der Bruttoeinnahmen der landwirtschaftlichen Betriebe, wobei dieser Anteil in den einzelnen Ländern aber sehr unterschiedlich ausfiel. Während dieser Durchschnittswert einen Rückgang im Vergleich zu den für 2000 bis 2002 gemessenen 20% darstellt, hat er sich seit Anfang der 2010er-Jahre kaum verändert. Die Bemühungen zu Reformen, bei denen die Stützung abgebaut werden, sind in den vergangenen zehn Jahren der OECD zufolge weitgehend zum Stillstand gekommen.

Kosten für die Verbraucher gestiegen

In mehreren der erfassten Länder drückt die Politik auch die Inlandspreise für einige oder die meisten Agrarprodukte beziehungsweise Lebensmittel. Dies führte im Berichtszeitraum zu einem mittleren Jahrestransfer von 170 Mrd. Euro von den Erzeugern, was mehr als dem Siebenfachen des Betrages zwei Jahrzehnte zuvor entsprach. An Budgethilfen erhielten die Verbraucher und andere Erstkäufer von Agrarrohstoffen zuletzt jährlich 109 Mrd. Euro; dies entsprach einer Vervierfachung gegenüber dem Beginn dieses Jahrhunderts. Insgesamt seien die Verbraucher mit gut 142 Mrd. Euro pro Jahr oder 4% ihrer Ausgaben zu Ab-Hof-Preisen besteuert worden, was einen Anstieg der Lebenshaltungskosten der Verbraucher darstelle, so die OECD. AgE/ri

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