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Nachhaltige Intensivierung der Nutztierhaltung essenziell

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Nutztiere sind für die Aufrechterhaltung des Nährstoffkreislaufs in der Landwirtschaft unersetzlich, denn sie verwandeln große Mengen an ungenießbarer und minderwertiger Pflanzenmasse in hochwertige Nahrung. Das hat der Mitinitiator der "Dubliner Deklaration", Prof. Peer Ederer jetzt nochmals klargestellt. Die Deklaration haben nach Angaben des Bundesverbandes Rind und Schwein (BRS) bereits mehr als 1 100 Wissenschaftler unterzeichnet.

Nutztiere sind für die Aufrechterhaltung des Nährstoffkreislaufs in der Landwirtschaft unersetzlich, denn sie verwandeln große Mengen an ungenießbarer und minderwertiger Pflanzenmasse in hochwertige Nahrung. Das hat der Mitinitiator der "Dubliner Deklaration", Prof. Peer Ederer jetzt nochmals klargestellt. Die Deklaration haben nach Angaben des Bundesverbandes Rind und Schwein (BRS) bereits mehr als 1 100 Wissenschaftler unterzeichnet. Sie wollen damit laut BRS Kritikern begegnen, die "auf der Basis von ideologisierten Narrativen eine Abschaffung der Tierhaltung und eine Reduzierung des Fleischverzehrs fordern". Dafür würden Argumente bemüht, die einer differenzierteren wissenschaftlichen Überprüfung nicht Stand halten, betont Ederer, Direktor des Forschungsinstituts GOALSciences in der Schweiz.



Der Wissenschaftler gibt zu bedenken, dass fast 80 % Nebenprodukte während der Erzeugung und Verarbeitung pflanzlicher Lebensmittel anfallen. Als Nutztierfutter könnten diese Produkte dennoch verwertet werden. Insbesondere Wiederkäuer seien zudem in der Lage, Grenzertragsstandorte oder Wiesen und Weiden als Ressource zu nutzen, die sonst nicht direkt für die menschliche Nahrungsproduktion geeignet seien.



Die Agrarwissenschaftler haben laut Ederer erkannt, welche Probleme sich für Ressourcen und Umwelt durch eine steigende Nachfrage nach tierischen Nahrungsmitteln ergeben. Die zusätzliche Nachfrage entstehe vor allem in den 60 % bis 70 % der Bevölkerung der Welt, die zurzeit zwar genügend Kalorien auf dem Teller hätten, aber vermutlich nicht genügend Proteine und Mikronährstoffe. Es sei dieselbe Bevölkerungsgruppe, die in den nächsten 25 Jahren voraussichtlich um weitere 2 Milliarden Menschen wachsen werde. "Niemand hat das Recht, diesen Menschen eine adäquate Ernährung zu verwehren. Dies wird nur weitgehend mit Tieren funktionieren und nicht mit überteuerten europäischen Vegetarierfantasien", so Ederer.



Der Wissenschaftler wie auch seine Kollegen fordern daher eine nachhaltige Intensivierung und Optimierung der Nutztierhaltung sowie eine bessere Ausschöpfung der großen Vielfalt an Produktionsformen, die Nutztiere bieten. Zum Beispiel könnten Tiere das ganze Jahr über frische Milch, Eier und Fleisch liefern, oft ohne dass es dafür eine Kühlkette brauche. Das könne eine pflanzliche Ernährung, die an die natürlichen Jahreszeiten gebunden sei, nicht leisten.



Ederer warnt zudem vor Argumenten, für die es keine wissenschaftliche Evidenz gebe. So würde immer wieder behauptet, dass Menschen mit hohem Fleischkonsum gesundheitlich profitierten, wenn sie in ihrer Ernährung Fleisch durch pflanzliche Lebensmittel ersetzten. Insbesondere die "EAT Lancet Planetary Health Studie" habe es "zu einem traurigen Ruhm" gebracht, beklagt der Forscher. Der Studie sei aber schon mehrfach eine mangelnde Umsetzbarkeit, verbunden mit Gesundheitsrisiken durch Mangelernährung und "Kulturimperialismus" bescheinigt worden. "Es gibt keinen wissenschaftlichen Nachweis dafür, dass Fleischkonsum gesundheitsschädlich ist", resümiert Ederer. AgE/ri

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