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MIV erwartet für 2024 stabile Milcherzeugerpreise

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Mit Blick auf das laufende Kalenderjahr erwartet die Molkereiwirtschaft stabile Ergebnisse und weiterhin recht hohe Preise. Der Vorsitzende des Milchindustrieverbandes (MIV), Peter Stahl, prognostizierte auf der Grünen Woche in Berlin am Dienstag (23.1.) einen Milcherzeugerpreis "mit einer vier vor dem Komma".

Mit Blick auf das laufende Kalenderjahr erwartet die Molkereiwirtschaft stabile Ergebnisse und weiterhin recht hohe Preise. Der Vorsitzende des Milchindustrieverbandes (MIV), Peter Stahl, prognostizierte auf der Grünen Woche in Berlin am Dienstag (23.1.) einen Milcherzeugerpreis "mit einer vier vor dem Komma". Im vergangenen Jahr seien die Milcherzeugerpreise im Vergleich zu 2022 zwar deutlich gesunken, hätten aber mit 45,5 Cent je Kilogramm Milch ihren historisch zweithöchsten Wert erreicht.

Bei einer voraussichtlich stabilen bis festen Nachfrage nach Molkereierzeugnissen werde ein steigender Absatz in wichtigen Importregionen die Preise stützen, prognostizierte Stahl. Die Preise für Milchprodukte hätten 2023 im Vergleich zu ihren historischen Höchstmarken vom Frühjahr 2022 zwar durchweg nachgegeben, bewegten sich aber im langfristigen Vergleich in den meisten Segmenten auf einem überdurchschnittlichen Niveau.

Hoher Kostendruck

Mit Blick auf die hohen Produktionskosten zeigte sich der MIV-Vorsitzende besorgt. Die Energiepreise in Deutschland müssten dringend sinken, weil der Sektor sonst seine internationale Wettbewerbsfähigkeit verliere. Derweil seien Rohstoffe bis hin zu Zutaten wie Zucker und Früchten teuer. Zudem überträfen sich die Gewerkschaften derzeit mit unrealistischen Lohnforderungen zur Tarifrunde 2024, hob Stahl hervor. Zwar werde der Fachkräftemangel im Zuge des demografischen Wandels anhalten; eine Stilllegung von Produktionslinien drohe aber nicht. Allerdings müsse sich die Branche bemühen, für den Nachwuchs attraktiv zu bleiben.

Gegen Eingriff in Lieferbeziehungen

Eine Absage erteilte der Verband den politischen Plänen des Bundeslandwirtschaftsministeriums zum Eingriff in die Lieferbeziehungen zwischen Molkerei und Milcherzeuger nach Maßgabe des Artikels 148 der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO). "Der Staat sollte sich da raushalten", forderte Stahl. Die Entwicklungen auf den Weltmärkten ließen sich nämlich nicht aushebeln.

Geringe Zahlungsbereitschaft

Mit Blick auf das Ziel der Bundesregierung, den Anteil von Biomilch an der gesamten Milcherzeugung bis 2030 auf 30% zu steigern, zeigte sich der Verbandsvorsitzende skeptisch. Aktuell liege der betreffende Anteil bei lediglich 4%. Derweil sei die Zahlungsbereitschaft der Verbraucher wegen der hohen Inflation gering. Deshalb bestünden kaum Aussichten, dass das Ziel erreicht werden könne. Dies müsse die Politik zur Kenntnis nehmen, so der MIV-Vorsitzende. AgE/kk

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