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Lins sieht Anforderungen an Landwirte deutlich reduziert

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Das Europäische Parlament hat in seiner Position zum Naturwiederherstellungsgesetz (NRL) die Anforderungen für den landwirtschaftlichen Bereich im Vergleich zum Vorschlag der Kommission deutlich reduziert. Beispielsweise gelte dies für die von der Brüsseler Behörde geforderten 10 % Landschaftselemente an der gesamten Agrarfläche, konstatiert der Vorsitzende des Landwirtschaftsausschusses, Norbert Lins, im Interview mit AGRA-EUROPE.

Das Europäische Parlament hat in seiner Position zum Naturwiederherstellungsgesetz (NRL) die Anforderungen für den landwirtschaftlichen Bereich im Vergleich zum Vorschlag der Kommission deutlich reduziert. Beispielsweise gelte dies für die von der Brüsseler Behörde geforderten 10 % Landschaftselemente an der gesamten Agrarfläche, konstatiert der Vorsitzende des Landwirtschaftsausschusses, Norbert Lins, im Interview mit AGRA-EUROPE. "Die stehen nicht im Text des Verhandlungsmandats des EU-Parlaments. Die Landwirtschaft kommt meiner Auffassung also deutlich besser weg", betont das CDU-Mitglied.



Lins ist Mitglied der EVP-Fraktion, die mit einer Ablehnung des NRL durch das Straßburger Plenum knapp gescheitert war. Trotzdem unterstreicht der Baden-Württemberger, dass er beim NRL nach wie vor erhebliche Probleme sieht. So sei der Gesetzesvorschlag immer noch ein Signal an Gegenden wie Südamerika - insbesondere an Brasilien -, jetzt den Turbo einzuschalten und mehr zu produzieren.



"Ich erwarte da erheblichen negativen Einfluss auf die dortigen Ökosysteme", so Lins. Trotz der Abschwächungen im landwirtschaftlichen Bereich rechnet er damit, dass in den nächsten Jahren auch durch das NRL jährlich siebenstellige Rückgänge bei den Rinderbeständen drohen. Dies ziehe eine Verschlechterung der Ernährungssouveränität nach sich.



Kritik an Canfin



Deutliche Kritik übt Lins an dem Vorsitzenden des Umweltausschusses, Pascal Canfin. Die Konflikte zwischen dem Land- und dem Umweltausschuss rühren laut dem Europaabgeordneten unter anderem daher, dass im Vorsitz beider Gremien "selbstbewusste Persönlichkeiten sitzen, die auch klare politische Vorstellungen haben". Zugleich stellt Lins klar, dass er sich für "deutlich neutraler und moderierender" in der Führung seines Ausschusses hält.



Im Hinblick auf die Gespräche im Parlament zum Vorschlag der Kommission zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR) fordert der CDU-Abgeordnete den federführenden Umweltausschuss auf, ein Kompromisspaket fertigzustellen. Lins zufolge ist man im Landwirtschaftsausschuss "wesentlich" weiter.



Trotz insgesamt deutlicher Kritik an vielen Vorhaben der Kommission lobt der Ausschussvorsitzende den Vorschlag der Brüsseler Behörde zu neuen Züchtungstechniken ausdrücklich. Die Kommission habe sich sehr bemüht den Kritikern entgegenzukommen und die Bedenken aufzunehmen. AgE/kl

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