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Hitze und Niederschläge machten Ernte zum Kraftakt

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Ein ernüchterndes Fazit hat Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen zur diesjährigen Getreideernte gezogen. Erst Hitze - dann viel Regen, fasste die Ministerin heute auf der Erntepressekonferenz in Titz die schwierigen Bedingungen für die Landwirte zusammen.

Ein ernüchterndes Fazit hat Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen zur diesjährigen Getreideernte gezogen. Erst Hitze - dann viel Regen, fasste die Ministerin heute auf der Erntepressekonferenz in Titz die schwierigen Bedingungen für die Landwirte zusammen. Durch die vielen Niederschläge sei vor allem die bisherige Ernte von Weizen ein besonderer Kraftakt gewesen. An vielen Orten sei das Getreide erst spät eingeholt werden, da es zu nass gewesen sei. "Im Extremfall waren einzelne Bestände durch die anhaltende Feuchtigkeit so stark ausgewachsen, dass sie mit dem Mähdrescher nicht mehr geerntet werden konnten", berichtete die Ressortchefin.



Wirklich belastbare Zahlen konnte Gorißen daher nur für die Wintergerste vorlegen. Hier konnten die Landwirte noch vor der Regenphase ein überdurchschnittliches Ergebnis von 81 dt/ha mit guten Qualitäten einfahren. Bei Winterweizen reichte die Spanne von Durchschnittserträgen um die 90 dt/ha, die mit guter Qualität vor Mitte Juli gedroschen wurden, bis zu Totalverlusten auf Flächen, die vielerorts gar nicht mehr zu ernten waren.



Nach der Regenperiode nahmen der Ministerin zufolge die Qualitäten des Ernteguts deutlich ab. Die anhaltende Feuchtigkeit habe dazu geführt, dass der als Brotweizen angebaute Weizen oftmals nicht mehr die gewünschte Backqualität erreicht habe. Roggen und Triticale hätten sogar noch größere Auswuchs- und Durchwuchsprobleme als der Weizen. Nur der Roggen, der vor den Niederschlägen geerntet worden sei, eigne sich für die Brotherstellung.



"In der Landwirtschaft gibt es immer wieder unvorhersehbare Ereignisse, die buchstäblich die Ernte verhageln. Aber so ungünstig wie in diesem Jahr war der Wechsel zwischen Regen und Hitze schon lange nicht mehr", beklagte Gorißen. Den Landwirten versicherte die Ministerin, sich weiterhin mit ganzer Kraft dafür einzusetzen, dass sie in verlässlichen Rahmenbedingungen anbauen und ernten können.



Laut Gorißen haben Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben im Gegensatz zum Getreide von der warmen und nassen Witterung profitiert. Alle drei Kulturen seien wegen des nassen Frühjahrs vergleichsweise spät ausgesät worden. Bei Mais sei mit guten bis durchschnittlichen Erträgen zu rechnen, genau wie bei Zuckerrüben. Schwieriger sei die Lage hingegen bei Kartoffeln, so die Ressortchefin. Auf der einen Seite könnten die nassen Bedingungen zu einem hohen Anteil an faulen Knollen und Krautfäule führen. Auf der anderen Seite sei aber durch die reichliche Wasserversorgung ohne Krankheitsdruck mit hohen Erträgen zu rechnen. AgE/jo

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