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Grundstein für französische Impfstrategie gelegt

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In Frankreich nimmt die Strategie für den Einsatz von Impfungen gegen die Geflügelpest weiter Gestalt an. Das Amt für Gesundheitsschutz in Ernährung, Umwelt und Arbeit (ANSES) hat jetzt seine Stellungnahme veröffentlicht. Auf Basis der Einschätzung der Experten soll ein eigens gegründeter Lenkungsausschuss die Voraussetzung dafür schaffen, dass in diesem Herbst mit den Impfungen begonnen werden kann.

In Frankreich nimmt die Strategie für den Einsatz von Impfungen gegen die Geflügelpest weiter Gestalt an. Das Amt für Gesundheitsschutz in Ernährung, Umwelt und Arbeit (ANSES) hat jetzt seine Stellungnahme veröffentlicht. Auf Basis der Einschätzung der Experten soll ein eigens gegründeter Lenkungsausschuss die Voraussetzung dafür schaffen, dass in diesem Herbst mit den Impfungen begonnen werden kann. Das Pariser Landwirtschaftsministerium hat nach eigenen Angaben bereits 80 Millionen Impfdosen vorbestellt, um die Produktion anzukurbeln und die Versorgung zu sichern.

 

Die Fachleute des ANSES stellen für die Präventionskampagne drei Szenarien zur Disposition. Das erste sieht vor, die Impfungen den Zucht- und Vermehrungsbetrieben vorzubehalten. Dadurch würden der Bedarf an Impfstoff begrenzt und Kapazitäten zur Wiederaufnahme der Produktion nach einem Seuchenzug gesichert. Als weitere Option wird in Betracht gezogen, auf Ebene der Erzeuger die zum Stopfen bereiten Enten und Gänse sowie sämtliches Wassergeflügel und alle Puten in Freilandhaltung zu immunisieren, dazu für die Freilandhaltung bestimmte Legehennen. Mit diesem Ansatz soll das Ausmaß der Seuchenzüge begrenzt werden, indem die anfälligsten Haltungsformen und Arten geimpft werden.

 

Aufbauend auf dem zweiten Szenario sieht der dritte Vorschlag vor, bei einer ausreichenden Versorgung mit Impfstoff auch noch in Ställen gehaltenes Wassergeflügel und Puten sowie Masthühner in Freilandhaltung einzubeziehen. In jedem Fall ausgeschlossen wird eine Notimpfung zur unmittelbaren Seuchenbekämpfung, da die Zeitspanne zwischen der Verabreichung des Vakzins und dem Eintreten der Immunität auf drei bis vier Wochen geschätzt wird. Zudem wird darauf hingewiesen, dass Notimpfungen das Einschleppungsrisiko in den Tierhaltungen erhöhten.

 

Zu den Grundvoraussetzungen für eine erfolgversprechende Impfstrategie gehört dem ANSES zufolge, dass sich der zirkulierende Virusstamm nicht allzu sehr verändert. Geklärt werden muss laut der Stellungnahme auch noch, inwieweit sich die Impfstrategie vor allem unter logistischen und wirtschaftlichen Aspekten mit den derzeitigen Haltungsformen vereinbaren lässt. Offen sind zudem noch Fragen zu den Impfstoffen, etwa hinsichtlich der Dauer für den Aufbau der Immunität. Weitere Ergebnisse der Versuche mit Enten werden nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums für Mitte des Monats erwartet. Anschließend soll der Lenkungsausschuss die Abstimmung mit der Geflügelwirtschaft, den Tierärzten und den Gebietskörperschaften in Angriff nehmen. AgE/pk

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