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Genossenschaften bereiten sich auf knappe Versorgung vor

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Die Versorgung der Landwirtschaft mit Getreidesaatgut ist insbesondere im Norden und Osten Deutschlands angespannt. Nora Haunert, Saatgutreferentin des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), erklärte die Situation heute in Berlin mit den regenreichen Sommermonaten, die zu regional starken Einbußen bei den Getreideerträgen und -qualitäten geführt hätten.

Die Versorgung der Landwirtschaft mit Getreidesaatgut ist insbesondere im Norden und Osten Deutschlands angespannt. Nora Haunert, Saatgutreferentin des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), erklärte die Situation heute in Berlin mit den regenreichen Sommermonaten, die zu regional starken Einbußen bei den Getreideerträgen und -qualitäten geführt hätten.

 

"Ich erwarte eine herausfordernde Saatgutsaison für unsere Genossenschaften und ihre landwirtschaftlichen Kunden. Aufgrund der verspäteten Ernte werden Reinigungs- und Anerkennungsverfahren deutlich später anlaufen als in den Vorjahren", so Haunert. Angesichts der Qualitätsprobleme werde zudem der Einsatz von Nachbausaatgut zurückgehen, was zu einer zusätzlichen Nachfrage bei zertifiziertem Saatgut führe und die enge Versorgung verschärfen dürfte, prognostiziert die Expertin.

 

Der DRV berichtet im Einzelnen von Qualitätseinbußen durch Auswuchs und Pilzbefall bei Winterweizen, Winterroggen und Triticale. Bei Wintergerste sei die Lage aber weniger problematisch, da sie weitgehend vor Beginn der Regenperiode geerntet worden sei. In den kommenden Tagen solle sich das Wetter bessern. Dann dürften die Erntearbeiten erneut starten.

 

Aufgrund der regionalen Schwerpunkte der Roggenvermehrung im Norden und Osten Deutschlands befürchtet der Raiffeisenverband, dass die Nachfrage für zertifiziertes Roggensaatgut nicht vollständig gedeckt werden könnte. Bei dieser Getreideart müssten die Züchter beim Bundessortenamt voraussichtlich einen Antrag auf Herabsetzung der Mindestkeimfähigkeit stellen.

 

Indes sei für Weizen und Triticale in einem ersten Schritt bei vorliegender Züchterfreigabe die Zulassung von Z2-Saatgut möglich. Erst dann wäre die Herabsetzung der Vorgaben für die Mindestkeimfähigkeit zu erwägen. Grundsätzlich werde regional eine höhere Flexibilität in der Sortenwahl erforderlich sein.

 

Der mengenmäßige Anteil der Raiffeisen-Genossenschaften am deutschen Saatgutmarkt beläuft sich nach eigenen Angaben auf etwa 60 %. AgE/kk

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