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China importiert 2023 mehr Agrargüter

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Die im Vorjahresvergleich wieder gesunkenen Weltmarktpreise für landwirtschaftliche Rohstoffe haben in den ersten drei Quartalen 2023 in China zu höheren Agrareinfuhren geführt. Weil die Waren meist günstiger bezogen werden konnten, nahm laut vorläufiger Zollstatistik der Einfuhrwert der Agrar- und Ernährungsgüter gegenüber Januar bis September 2022 nur moderat um 1,8% auf 178,8 Mrd. $ oder 168,6 Mrd. Euro zu. Beim Export von landwirtschaftlichen Produkten verbuchte die Volksrepublik ein kleines Plus von 0,4% auf 68,1 Mrd. Euro.

Die im Vorjahresvergleich wieder gesunkenen Weltmarktpreise für landwirtschaftliche Rohstoffe haben in den ersten drei Quartalen 2023 in China zu höheren Agrareinfuhren geführt. Weil die Waren meist günstiger bezogen werden konnten, nahm laut vorläufiger Zollstatistik der Einfuhrwert der Agrar- und Ernährungsgüter gegenüber Januar bis September 2022 nur moderat um 1,8% auf 178,8 Mrd. $ oder 168,6 Mrd. Euro zu. Beim Export von landwirtschaftlichen Produkten verbuchte die Volksrepublik ein kleines Plus von 0,4% auf 68,1 Mrd. Euro. Das Defizit in der chinesischen Agrarhandelsbilanz vergrößerte sich damit erneut, und zwar um 2,7 Mrd Euro oder 2,8% auf 100,5 Mrd. Euro.


Viehbestände brauchen Soja

Das mit Abstand wichtigste Einfuhrgut der Volksrepublik blieben die Sojabohnen. Die Bezugsmenge nahm im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2022 um 14,4% auf 77,80 Mio. Tonnen zu. Aufgrund der niedrigeren Preise stieg die Einfuhrrechnung aber nur um 3,7% auf 44,8 Mrd. Euro. Neben dem gefallenen Sojapreis spielte für den vermehrten Import auch eine Rolle, dass der Futterbedarf für die wachsenden Tierbestände zugenommen hat. China orderte im Berichtszeitraum auch deutlich mehr Weizen und Gerste am Weltmarkt; dem standen allerdings geringere Einfuhren an Mais, Reis und Sorghum gegenüber. Insgesamt waren die Getreideimporte deshalb um 8,2% auf 40,2 Mio. Tonnen rückläufig, wofür die Bezieher 13,94 Mrd. Euro zahlten.

Höherer Fleischbedarf

Trotz einer wachsenden Eigenproduktion ist Chinas Importbedarf an Fleisch gestiegen. Die Einfuhr einschließlich Nebenerzeugnissen belief sich von Januar bis September 2023 auf 5,71 Mio. Tonnen; das waren gut 300.000 Tonnen oder 5,6% mehr als in der Vorjahresperiode. Die Importausgaben sanken jedoch wegen günstigerer Angebotspreise um 7,0% auf 20,3 Mrd. Euro. Mengenmäßig legten die Einfuhren von Schaf- und Ziegenfleisch sowie von Geflügelfleisch um jeweils gut 20 % am deutlichsten zu; sie waren aber mit 329.000 Tonnen beziehungsweise 557.500 Tonnen nicht so bedeutend wie die anderen Fleischsorten. Der Bezug von Rindfleisch wuchs um 4,0% auf 2,06 Mio Tonnen; bei Schweinefleisch gab es ein Plus von 5,9% auf 2,16 Mio Tonnen. Für Rindfleisch einschließlich Nebenerzeugnissen gaben die Importeure mit 10,3 Mrd. Euro das meiste Geld aus.

Zucker zu teuer

Den kräftigsten relativen Einfuhrzuwachs verzeichneten mit 94,3% auf 7,15 Mio. Tonnen die wieder deutlich preiswerteren pflanzlichen Speiseöle. Zudem wurden die nicht unwichtigen Importe von Aquaprodukten um 13,5% ausgeweitet, für die 14,1 Mrd. Euro zu zahlen waren. Der Bezug von frischen Früchten und Nüssen nahm moderat um 1,3 % zu. Bei Zucker machte sich hingegen der Preisanstieg am Weltmarkt durch eine spürbare Kaufzurückhaltung bemerkbar. Die Einfuhrmenge brach gegenüber den ersten neun Monaten 2022 um fast 40% auf 2,11 Mio Tonnen ein. Zudem orderten die chinesischen Einkäufer auch etwas weniger Bier und deutlich geringere Mengen an Wein im Ausland.

Milcheinfuhr rückläufig

Zu den wenigen Produkten mit rückläufigen Importmengen zählten Milchprodukte. Hierfür weist die Zollstatistik eine Bezugsmenge von 2,23 Mio Tonnen aus; das waren 310.000 Tonnen oder 12,2 % weniger als in den ersten drei Quartalen 2022. Mitverantwortlich dafür war auch der rückläufige Einkauf von Milchpulver, der mit 830.000 Tonnen um rund 21 % unter dem Vorjahresniveau blieb. Gründe für den geringeren Einfuhrbedarf Chinas im Milchsektor sehen Analysten neben den konjunkturellen Problemen und hohen Lagerbeständen vor allem in der wachsenden Eigenproduktion des Landes. Die Milchproduktion ist laut Statistikamt in den ersten neun Monaten 2023 gegenüber der Vorjahresperiode um 7,2% gestiegen. Die Ausgaben für den Import von Molkereiprodukten sanken insgesamt um 10,1% auf 10,08 Mrd. Euro. AgE/dw

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