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BÖLW: Özdemir muss Vorschläge zurückweisen

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Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) hat seine Kritik an den Vorschlägen der Kommission zur Novellierung des EU-Gentechnikrechts bekräftigt. Deutschland müsse den Entwurf bei der für morgen angesetzten Diskussionsrunde beim Brüsseler Agrarrat zurückweisen, forderte heute die BÖLW-Vorstandsvorsitzende Tina Andres. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir müsse in Brüssel dafür zu sorgen, dass europäische Werte wie das Vorsorge- und Verursacherprinzip gestärkt würden. Gleiches gelte für die Wahlfreiheit der Verbraucher sowie eine gentechnik- und patentfreie Lebensmittelproduktion.

Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) hat seine Kritik an den Vorschlägen der Kommission zur Novellierung des EU-Gentechnikrechts bekräftigt. Deutschland müsse den Entwurf bei der für morgen angesetzten Diskussionsrunde beim Brüsseler Agrarrat zurückweisen, forderte heute die BÖLW-Vorstandsvorsitzende Tina Andres. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir müsse in Brüssel dafür zu sorgen, dass europäische Werte wie das Vorsorge- und Verursacherprinzip gestärkt würden. Gleiches gelte für die Wahlfreiheit der Verbraucher sowie eine gentechnik- und patentfreie Lebensmittelproduktion.

 

Nach Meinung von Andres geht all das mit der vorgelegten Regelung der EU-Kommission nicht. Diese folge blind "den Heilsversprechungen" derjenigen, die seit Jahrzehnten Lösungen versprechen würden, aber bisher nicht geliefert hätten. Und das, "obwohl viele Milliarden an staatlichen Mitteln hineingeflossen sind". "Gentechnik ist ein Beschleuniger für Monokulturen und Pestizideinsatz und hat bislang zu keiner Lösung der großen Herausforderungen der Landwirtschaft bei Klimawandel und Verlust der Artenvielfalt beigetragen", so Andres.



Die BÖLW-Vorstandsvorsitzende warf der EU-Kommission vor, dass nach deren Willen ein Großteil der Gentechnik-Pflanzen künftig weder auf Risiken für Mensch oder Umwelt geprüft würden, noch die Verbraucher erkennen würden, ob sie Gentechnik auf dem Teller haben oder nicht. Besonders kritisch wertet es Andres, dass damit "das Prinzip der Wahlfreiheit geschliffen und das Vorsorgeprinzip auf den Kopf gestellt" werde.



Der BÖLW warnt zudem, dass global agierende Saatgutunternehmen mit der Gentechnik vor allem erreichen wollten, dass sich Pflanzen leichter patentieren ließen. "Damit wollen sie eine Lizenz zum Gelddrucken - zu Lasten der Bäuerinnen und Bauern sowie der gesamten Lebensmittelproduktion und der Verbraucherinnen und Verbraucher", so Andres. Die erfolgreiche, breit aufgestellte und auf dem Opensource-Prinzip basierende Züchtung in Europa würde damit ausgehöhlt. AgE/kl

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