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Agrarexporteure fordern engagierte Außenhandelspolitik

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Eine größere politische Unterstützung für den Außenhandel fordert die Agrarbranche. "Mehr und engagiertere Initiativen der Hausspitze des Bundeslandwirtschaftsministeriums" mahnte der stellvertretende Sprecher der German Export Association for Food and Agriproducts (GEFA), Jan-Bernd Stärk, beim gestrigen Parlamentarischen Abend seiner Organisation in Berlin an.

Eine größere politische Unterstützung für den Außenhandel fordert die Agrarbranche. "Mehr und engagiertere Initiativen der Hausspitze des Bundeslandwirtschaftsministeriums" mahnte der stellvertretende Sprecher der German Export Association for Food and Agriproducts (GEFA), Jan-Bernd Stärk, beim gestrigen Parlamentarischen Abend seiner Organisation in Berlin an. Ziel müsse es sein, die Wettbewerbsfähigkeit und die Resilienz der Agrarexporteure zu stärken, sagte der Leiter Export EU-Ost/Drittland bei der Westfleisch.

Rückgang zu Lasten von Welternährung und Nachhaltigkeit

Nach GEFA-Angaben betrug das Außenhandelsdefizit der Branche im Jahr 2022 mehr als 12 Mio t; zum 31. Juli dieses Jahres habe dieser Wert bereits bei 7,9 Mio t gelegen. Besonders groß sei das Defizit bei Produkten pflanzlichen Ursprungs. "Ein weiterer Rückzug aus der Produktion von Agrarrohstoffen und Lebensmitteln in Deutschland ist vor dem Hintergrund der hohen Leistungen und Standards der Branche weder für die Welternährung noch unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten zielführend", warnte Stärk. Markterschließungen kosteten die Unternehmen Zeit, Geld und Energie. Erfolgreich sei dies nur, "wenn eine engagierte Exportpolitik die Zugangsvoraussetzungen auf wichtigen Drittlandmärkten verbessert."

Stärk bezeichnete die personelle Ausstattung der Bearbeitung von Marktöffnungsverfahren im Bundeslandwirtschaftsministerium sowie in angeschlossenen Instituten als weiterhin zu gering. Die Folge seien langwierige Verfahren. Einige Abkommen benötigten die politische Unterstützung der politischen Ministeriumsleitung. "Weder das Mercosur-Abkommen kommt voran noch die Modernisierung des EU-Abkommens mit Mexiko", kritisierte der stellvertretende GEFA-Sprecher. Zudem lasse die Öffnung vieler Exportmärkte für tierische und pflanzliche Produkte schmerzlich auf sich warten.

Exportförderung unverzichtbar

Die deutsche Agrar- und Ernährungsbranche sehe sich weiter in der Verpflichtung, mit über die gesamte Produktionskette nachhaltig erzeugten und weltweit geschätzten Produkten "Made in Germany" zur Ernährungssicherheit in Deutschland und in der Welt beizutragen, betonte Stärk. Gleichzeitig seien die Unternehmen bereit, sich mit innovativen Ideen und Erzeugnissen dem harten internationalen Wettbewerb zu stellen und Deutschlands Stellung als führende Exportnation zu behaupten. Um diese Ansprüche auf internationalen Märkten umzusetzen, brauche die Branche eine angemessene Förderung ihrer Exporte.

Konkret fordert die GEFA, dass Marktöffnungsverfahren und Initiativen zum freien Marktzugang Priorität im politischen Handeln des Bundeslandwirtschaftsministeriums bekommen. Dringend verstärkt werden müssten die Anstrengungen zur Weiterentwicklung des gesamten Welthandels hin zu nachhaltigen Produktionsverfahren statt zu nationalen Einzellösungen. Schließlich müssten die Instrumente der Exportförderung im Sinne der Standortsicherung für die hiesigen Betriebe und Arbeitskräfte beibehalten werden. AgE/rm

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