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Agraraußenhandel trotzt der Konjunkturflaute

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Auch nach dem Ende der Corona-Restriktionen ist Chinas Konjunktur noch nicht wieder richtig in Schwung gekommen; nun soll ein Sonderprogramm die schwache Inlandsnachfrage ankurbeln. Der Außenhandel litt ebenfalls unter der wirtschaftlichen Eintrübung; er hinkte im ersten Halbjahr 2023 wertmäßig dem Vorjahresergebnis um rund 5 % hinterher. Anders sah dies im Bereich der Agrar- und Ernährungsgüter aus.

Auch nach dem Ende der Corona-Restriktionen ist Chinas Konjunktur noch nicht wieder richtig in Schwung gekommen; nun soll ein Sonderprogramm die schwache Inlandsnachfrage ankurbeln. Der Außenhandel litt ebenfalls unter der wirtschaftlichen Eintrübung; er hinkte im ersten Halbjahr 2023 wertmäßig dem Vorjahresergebnis um rund 5 % hinterher. Anders sah dies im Bereich der Agrar- und Ernährungsgüter aus. Laut Zollstatistik wurden Agrargüter im Gesamtwert von 124,0 Mrd Dollar oder umgerechnet 113,0 Mrd Euro eingeführt; das waren 8,3 % mehr als in der ersten Jahreshälfte 2022. Bei den Exporten gab es dagegen nur ein kleines Plus von 1,2 % auf 43,5 Mrd Euro.



Höchste Importrechnung für Sojabohnen

 

Wertmäßig wichtigstes Einfuhrgut der Volksrepublik blieben die Sojabohnen. Die Importausgaben dafür legten gegenüber den ersten sechs Monaten 2022 um 11,3 % auf 30,5 Mrd Euro zu; die Importmenge erhöhte sich um 13,6 % auf 52,6 Mio t. Der wieder umfangreichere Schweinebestand war ein wesentlicher Faktor für den höheren Bedarf. Die Regierung will allerdings den Sojaanteil im Futter verringern, um Importabhängigkeiten zu vermeiden.

 

Chinas Getreideeinfuhr war insgesamt um 8,4 % auf 29,4 Mio rückläufig. Zwar wurden mehr Weizen, Gerste und Mais am Weltmarkt gekauft, doch wurde dies vom Einbruch der Einfuhren bei Sorghum und Reis überlagert. Den kräftigsten relativen Importzuwachs verzeichneten mit fast 140 % auf 4,5 Mio t die wieder preiswerteren pflanzlichen Speiseöle.



Fleischbedarf steigt wieder

 

Nach einem sehr schwachen Vorjahr hatten Chinas Importeure zudem wieder mehr Bedarf an Fleisch, obwohl die Eigenerzeugung im ersten Halbjahr 2023 um 3,6 % stieg. Insgesamt wurden laut Zoll einschließlich Nebenerzeugnissen mit 3,8 Mio t gut 10 % mehr Fleisch eingeführt, wobei die Importrechnung im Vorjahresvergleich aber nur um 2,1 % auf 13,0 Mrd Euro zulegte. Alle Fleischsorten verzeichneten dabei Zuwächse. Bei Schweinefleisch nahm der Bezug um 13,3 % auf 1,53 Mio t zu, bei Rindfleisch um 6,8 % auf 1,25 Mio t. Hauptprofiteure der höheren Nachfrage waren vor allem Anbieter in den USA und Brasilien; die EU verlor hingegen Marktanteile.



Milcheinfuhr rückläufig

 

Zurückhaltung übten Chinas Importeure zuletzt dagegen bei den Milchprodukten. Die am Weltmarkt gekaufte Menge lag hier mit 1,55 Mio t um 12,9 % unter dem Niveau der ersten Jahreshälfte 2022. Zu Buche schlug vor allem der um gut ein Fünftel auf 630 000 t abgesackte Bezug von Milchpulver. Die Ausgaben für den Import von Molkereiprodukten sanken insgesamt um 4,7 % auf umgerechnet 6,39 Mrd Euro. AgE

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