Markttipps-Ansicht

Weltmarktpreis für Vollmilchpulver stürzt ab

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Bei der heutigen Auktion an der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) ist Vollmilchpulver mit erheblichen Abschlägen gehandelt worden. Im Mittel aller Qualitäten und Liefertermine erlöste das umsatzstärkste Produkt an der GDT nur noch 2 864 Dollar/t (2 609 Euro); das waren 8,0 % weniger als bei der vorherigen Auktion Mitte Juli. Seit dem Spitzenpreis von 4 757 Dollar/t (4 334 Euro) im März 2022 gab es einen nahezu ununterbrochenen Preisverfall, der mittlerweile das Pulver für Käufer so billig gemacht hat, wie seit gut drei Jahren nicht mehr.

Bei der heutigen Auktion an der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) ist Vollmilchpulver mit erheblichen Abschlägen gehandelt worden. Im Mittel aller Qualitäten und Liefertermine erlöste das umsatzstärkste Produkt an der GDT nur noch 2 864 Dollar/t (2 609 Euro); das waren 8,0 % weniger als bei der vorherigen Auktion Mitte Juli. Seit dem Spitzenpreis von 4 757 Dollar/t (4 334 Euro) im März 2022 gab es einen nahezu ununterbrochenen Preisverfall, der mittlerweile das Pulver für Käufer so billig gemacht hat, wie seit gut drei Jahren nicht mehr. Für Lieferungen im Oktober und November lagen die Verkaufspreise noch unter dem Durchschnittwert, denn dann ist aufgrund der hohen saisonalen Milchanlieferung in Neuseeland mit einem vergleichsweise großen Angebot zu rechnen.



Leidtragender ist Fonterra

 

Betroffen von dem Verfall der Vollmilchpulverpreise ist insbesondere der weltweit größte Exporteur Fonterra, der auch alleiniger Anbieter dieses Produktes an der GDT ist. Problem der Molkereigenossenschaft ist momentan aber nicht ein übermäßiges Angebot, sondern die schwache Nachfrage des Hauptkunden China. Dort nimmt die eigene Milcherzeugung zu, laut Statistikamt um 7,5 % im ersten Halbjahr 2023. Gleichzeitig dämpft die Konjunkturschwäche in der Volksrepublik aber die Nachfrage, was laut Analysten die lokalen Verarbeiter veranlasst, ihre Milch zu Pulver zu trocknen, was den Bedarf an importiertem Milchpulver verringert.

 

Marktbeobachter sehen keine schnelle Änderung und prognostizieren fortgesetzt niedrige Preise für die international gehandelten Milchprodukte. Dies könnte die Milcherzeugerpreise in Neuseeland stärker nach unten drücken als bisher erwartet.



Index auf Dreijahrestief

 

Auch die anderen Milchprodukte an der GDT wurden mit Abschlägen gehandelt. Der Durchschnittspreis für Magermilchpulver gab gegenüber der Auktion von Mitte Juli um 1,4 % auf 2 454 Dollar/t (2 236 Euro) nach. Cheddarkäse verlor ebenfalls 1,4 % und wurde im Mittel aller Kontrakte für 3 910 Dollar/t (3 562 Euro) gehandelt. Zudem verbilligte sich Butter moderat, nämlich um 0,7 % auf 4 680 Dollar/t (4 264 Euro). Aufgrund der großen Gewichtung des Vollmilchpulvers gab der zusammenfassende GDT-Preisindex um 4,3 % auf 918 Punkte nach. Tiefer hatte der Index zuletzt Anfang September 2020 mit 913 Punkten gelegen. AgE/dw

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