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Unterschiedliche Produktionsprognosen für 2024

|   markttipps

Zur Entwicklung der Schweineproduktion in der Europäischen Union im kommenden Jahr haben die Brüsseler Kommission und das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) unterschiedliche Einschätzungen. Während die Analysten aus Brüssel nach dem aktuellen Einbruch für 2024 wieder von einem moderaten Produktionszuwachs ausgehen, prognostizieren die Amerikaner einen weiteren Erzeugungsrückgang, der allerdings nicht mehr so stark wie 2023 ausfallen soll.

Zur Entwicklung der Schweineproduktion in der Europäischen Union im kommenden Jahr haben die Brüsseler Kommission und das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) unterschiedliche Einschätzungen. Während die Analysten aus Brüssel nach dem aktuellen Einbruch für 2024 wieder von einem moderaten Produktionszuwachs ausgehen, prognostizieren die Amerikaner einen weiteren Erzeugungsrückgang, der allerdings nicht mehr so stark wie 2023 ausfallen soll.


Kommission erwartet wieder mehr Schweine

In ihrer aktuellen Herbstprognose geht die EU-Kommission für das laufende Jahr von einem Rückgang der Schweinefleischfleischerzeugung in den Mitgliedstaaten von 6,6% auf 20,81 Mio. Tonnen aus. Für 2024 wird eine Produktionsmenge von 21,14 Mio. Tonnen angenommen, was einen Zuwachs von 1,6% bedeuten würde. Das größere Angebot dürfte dann auch wieder zu etwas höheren Drittlandsexporten führen. Zudem soll der Pro-Kopf-Verbrauch um 200 Gramm auf durchschnittlich 30,6 Kilogramm Schweinefleisch zulegen.

Eine Erklärung für ihre Prognose liefert die Kommission allerdings nicht. Laut der Viehbestandserhebung vom Mai beziehungsweise Juni ist der Sauenbestand in den 13 meldepflichtigen Mitgliedstaaten im Vorjahresvergleich um 210 000 Tiere oder 2,2 % gesunken, was nicht unbedingt für eine höhere Produktion in der Zukunft spricht.

Schwache Nachfrage dämpft Produktion

Das USDA geht für 2024 von einem weiter abnehmenden Schweinebestand in der Gemeinschaft aus, wobei die Sauenherde im Vorjahresvergleich um rund 1 % kleiner ausfallen soll. Auf dieser Basis wird die EU-Schweinefleischerzeugung auf 21,15 Mio. Tonnen geschätzt, was gegenüber 2023 einem Rückgang von 1,6% entsprechen würde. Die Analysten aus Washington weisen darauf hin, dass die Futtermittelpreise gesunken seien und sich die Rentabilität für die Erzeuger verbessert habe.

Auf der anderen Seite gebe es jedoch eine schwache Fleischnachfrage im Binnenmarkt und einen Mangel an alternativen Exportmärkten für die stark abgeschwächte Importnachfrage Chinas. Dies dürfte 2024 zu einer Umstrukturierung der Branche führen, so das USDA. Erzeuger und auch Schlachtunternehmen müssten versuchen, ihre Produktion an die geringere Gesamtnachfrage anzupassen. AgE/dw

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