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Schweinebestände sinken überall

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Noch sind die Viehzählungsergebnisse aus dem Frühjahr 2023 nicht komplett, doch sprechen die bislang vorliegenden Zahlen eine klare Sprache: Der Abbau der Schweinebestände in der Europäischen Union geht unvermindert weiter. Aus sechs der insgesamt 13 meldepflichtigen Staaten sind bisher Bestandzahlen veröffentlicht worden, darunter die großen Produzenten Deutschland, Frankreich, Dänemark, die Niederlande und Polen sowie Österreich.

Noch sind die Viehzählungsergebnisse aus dem Frühjahr 2023 nicht komplett, doch sprechen die bislang vorliegenden Zahlen eine klare Sprache: Der Abbau der Schweinebestände in der Europäischen Union geht unvermindert weiter. Aus sechs der insgesamt 13 meldepflichtigen Staaten sind bisher Bestandzahlen veröffentlicht worden, darunter die großen Produzenten Deutschland, Frankreich, Dänemark, die Niederlande und Polen sowie Österreich. Daten fehlen unter anderem noch vom Schwergewicht Spanien und aus Italien.

Laut Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) sowie nationaler Erhebungen wurden in dem halben Dutzend EU-Staaten im Mai beziehungsweise Juni 2023 insgesamt 66,98 Millionen Schweine gehalten; das waren 3,67 Millionen Stück oder 5,2 % weniger als zwölf Monate zuvor.



Höhere Abnahmerate



Bei der umfassenden Dezembererhebung 2022 hatte die Abnahmerate gegenüber dem Vorjahr im Mittel aller Mitgliedstaaten 5,1 % betragen, im Juni 2022 4,6 %. Der Abbau der Schweinebestände hat also nicht nachgelassen, sondern sich eher noch verstärkt. Maßgeblich dafür dürften die über weite Strecken des Jahres 2022 niedrigen Erzeugerpreise bei gleichzeitig stark gestiegenen Produktionskosten sowie weiteren Gründe, darunter Umweltauflagen oder eine nachlassende Nachfrage, gewesen sein.



Weniger Sauen im Stall



Ein schnelles Ende der Abwärtsentwicklung in der Schweineproduktion ist eher nicht zu erwarten. In den sechs Ländern haben die Erzeuger nämlich auch viele Sauen aus der Produktion genommen, welche die Produktionsgrundlage für die Zukunft sind. Der Bestand an Zuchtsauen ist gegenüber Juni 2022 um 258 000 Stück oder 4,8 % auf 5,08 Millionen Tiere gesunken. Besonders kräftig stockten die dänischen Halter ihre Herden ab, nämlich um 9,2 % bei allen Schweinen und 5,7 % bei den Sauen. Auch hierzulande fiel der Rückgang mit 6,2 % beim Gesamtbestand und 6,7 % bei den Muttertieren überdurchschnittlich aus.



Neueste Zahlen aus Polen



Die neusten Viehzählungsergebnisse stammen aus Polen. Laut dem dortigen Statistikamt wurden in dem östlichen Nachbarland im Juni 2023 noch 9,44 Millionen Schweine gehalten; das waren 175 000 oder 1,8 % weniger als ein Jahr zuvor; die Sauenherde sank um 2,6 % auf 591 000 Tiere. Im EU-Vergleich sind das nur unterdurchschnittliche Abnahmeraten, doch wies die Statistikbehörde darauf hin, dass der Bestand auf das geringste Niveau seit dem Zweiten Weltkrieg abgenommen habe.



Die Niederlande, für einige Mäster in anderen Ländern als Ferkellieferant wichtig, verzeichnete einen Rückgang des Sauenbestandes um 4,1 % auf das Rekordtief von 882 000 Tieren; der Gesamtbestand sank um 3,2 % und unter die Marke von 11 Millionen Schweinen. Auch in Spanien wird mit einem Rückgang des Schweinebestandes gerechnet, nachdem dieser in den Vorjahren noch spürbar zugenommen hatte. AgE/dw

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