Markttipps-Ansicht

Osterfrieden am Schlachtschweinemarkt

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Trotz ausfallender Schlachtungen an Ostern drückt das Schlachtschweineangebot nicht. Am Lebendmarkt entspricht das Angebot dem verringerten Bedarf; die aktuellen Notierung bleiben im Einvernehmen der Beteiligten unverändert. Der Fleischverkauf vor Ostern hat zugenommen. Für weitere Preisanstiege ist aber mehr Nachfrage nötig. Die soll in der Grillsaison kommen.

Aktuelle Schlachtschweinenotierungen tendieren auf ausgeglichenem Markt stabil.

Die Akteure am EU-Schweinemarkt haben sich gut auf die eingeschränkten Schlachtkapazitäten an Ostern eingestellt. Durch vorgezogene Schlachtungen ist das Angebot am Lebendmarkt in der Karwoche nicht drängend und passt zum verringerten Bedarf der Fleischhersteller. Allgemein wurde die Situation als recht ausgeglichen beschrieben. Das spiegelte sich auch in den aktuellen Schlachtschweinenotierungen wider, die im Einvernehmen der Beteiligten in einer Art Osterfrieden stabil blieben. Das traf für Deutschland und Österreich ebenso zu wie für Belgien, die Niederlande, Frankreich und Spanien. Lediglich die italienische Notierung verbuchte ein kleines Plus von 1 Cent je Kilogramm Lebendgewicht. Nach Ostern könnte es hier und da kleine Überhänge am Lebendmarkt geben. Diese dürften aber wegen des insgesamt verringerten Schweineangebots aufgrund des vorherigen Bestandsabbaus nicht allzu groß ausfallen.

 

Fehlende Margen im Fleischverkauf

Nicht überall zufrieden war man mit dem Ostergeschäft am Fleischmarkt. Zwar wurden laut Analysten saisonal größere Mengen abgesetzt, doch ein ganz großer Nachfrageschub blieb aus. Zudem passten die Verkaufspreise nicht immer zu den zuvor gestiegenen Schlachtschweinepreisen; es wurde über fehlende Margen geklagt. Der frühe Ostertermin und das in Mittel- und Nordeuropa noch nicht grillfreundliche Wetter machten einem stärkeren Fleischabsatz einen Strich durch die Rechnung. "Wir brauchen mehr Aktivität und Konsum, um die Preise in Europa zu bewegen", stellte der Marketingdirektor bei Danish Crown, Mads Stougaard, fest. Etwas optimistisch stimme, dass sich die Preise außerhalb Europas, wie in China und den USA, mittlerweile nach oben bewegten. Dies kann die Wettbewerbsfähigkeit von EU-Schweinefleisch am Weltmarkt stärken. Zuletzt hatten schon die Exporte nach Japan und Südkorea etwas angezogen.

 

EU-Durchschnittspreis steigt kaum

In der gesamten EU konnten die Schlachtschweinepreise in der Woche zum 24. März nur noch wenig zulegen. Laut Brüsseler Kommission wurden Tiere der Handelsklasse E im Mittel aller Mitgliedstaaten mit 218,13 Euro je 100 Kilogramm Schlachtgewicht abgerechnet; das waren 0,66 Euro oder 0,3% mehr als in der Vorwoche. Maßgeblich dafür waren höhere Auszahlungspreise der Schlachtunternehmen in Spanien und Italien, die um 2,5% beziehungsweise um 2,1% stiegen. In Frankreich, Lettland und Portugal erhielten die Erzeuger jeweils rund 1,4% mehr Geld für ihre Tiere. Ansonsten blieben die Schlachtschweinepreise weitgehend stabil, so in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Bulgarien. Lediglich aus Tschechien, Polen und Schweden wurden europaweit zwischen 0,5% und 0,9% nachgebende Preise für Schlachtschweine gemeldet. AgE

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