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IGC korrigiert Prognose für EU-Ernte geringfügig nach unten

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Die wochenlange Trockenheit in Teilen Europas macht sich nun auch in den Ernteprognosen für 2023 bemerkbar. Am Donnerstag hat der Internationale Getreiderat (IGC) seine Schätzung für die EU-Weizenernte gegenüber seinem Mai-Bericht nach unten revidiert, wenn auch nur um 700 000 t auf 136,1 Mio t. Damit würde die Vorjahresmenge noch um 2,3 Mio t Weizen übertroffen.

Die wochenlange Trockenheit in Teilen Europas macht sich nun auch in den Ernteprognosen für 2023 bemerkbar. Am Donnerstag hat der Internationale Getreiderat (IGC) seine Schätzung für die EU-Weizenernte gegenüber seinem Mai-Bericht nach unten revidiert, wenn auch nur um 700 000 t auf 136,1 Mio t. Damit würde die Vorjahresmenge noch um 2,3 Mio t Weizen übertroffen.

 

Die Londoner Fachleute begründen ihre etwas weniger optimistische Einschätzung vor allem mit der anhaltenden Dürre in zahlreichen EU-Ländern. Zwar habe es in den südlichen Regionen zuletzt teils kräftig geregnet, heißt im aktuellen IGC-Bericht. Die Niederschläge seien jedoch zu spät gekommen, um Trockenschäden in Spanien noch zu verhindern. Damit im Einklang korrigierte der Getreiderat seine Prognose für das Weizenaufkommen in Spanien um 1,9 Mio t auf jetzt nur noch 3,7 Mio t nach unten. Im vergangenen Jahr hatten die Landwirte dort noch 6 Mio t Weizen gedroschen.



Die deutsche Weizenernte veranschlagt der IGC nun auf 21,9 Mio t, was im Vergleich zur Voraussage vom Mai einem Minus von 700 000 t entspricht. Zum Vergleich: Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) rechnete zuletzt mit einer Winterweizenproduktion von 21,56 Mio t.



Andererseits korrigierte der Getreiderat seine Prognose für die französische Weizenerzeugung 2023 um 1 Mio t auf 36,6 Mio t nach oben. Damit würde die Vorjahresmenge um 1,6 Mio t übertroffen. Optimistischer waren die Marktexperten auch für Rumänien, Bulgarien, Ungarn, und Griechenland.



Die globale Weizenerzeugung 2023/24 veranschlagt der IGC nun auf 786,1 Mio t, was im Vergleich zur Maiprognose einem Aufschlag von 3,4 Mio t entspricht. Im vorherigen Wirtschaftsjahr wurde allerdings noch ein Ergebnis von 803,2 Mio t Weizen erzielt.



Deutlich zuversichtlicher sind die Fachleute nun vor allem mit Blick auf die Ukraine, wo die Landwirte in diesem Jahr 22,5 Mio t Weizen einbringen könnten. Die vorige Einschätzung lag bei nur 20,2 Mio t. Als Begründung für den Aufschlag wird angeführt, dass die Anbaufläche größer sei als zuvor angenommen worden war. Dies habe die Auswertung von Satellitenbildern in dem kriegsgeplagten Land ergeben. Im vergangenen Jahr hatte die ukrainische Weizenernte allerdings noch bei 26,3 Mio t gelegen. AgE/kk

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