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IGC hebt Prognose für ukrainischen Export an

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Der Internationale Getreiderat (IGC) hat seine Voraussage für die ukrainischen Weizenausfuhren im laufenden Wirtschaftsjahr heraufgesetzt. Die Londoner Experten beziffern die betreffende Menge für 2023/24 jetzt auf voraussichtlich 13 Mio. Tonnen; im Oktober hatten sie mit 12,5 Mio. Tonnen gerechnet. Dennoch wäre das Prognosevolumen ein Neunjahrestief, mit dem die Vorjahresmenge um 4,1 Mio t verfehlt würde.

Der Internationale Getreiderat (IGC) hat seine Voraussage für die ukrainischen Weizenausfuhren im laufenden Wirtschaftsjahr heraufgesetzt. Die Londoner Experten beziffern die betreffende Menge für 2023/24 jetzt auf voraussichtlich 13 Mio. Tonnen; im Oktober hatten sie mit 12,5 Mio. Tonnen gerechnet. Dennoch wäre das Prognosevolumen ein Neunjahrestief, mit dem die Vorjahresmenge um 4,1 Mio t verfehlt würde.


Hohes Sicherheitsrisiko

Als Begründung für die verbesserten Exportaussichten der Ukraine führt der IGC an, dass sich die Lieferungen im Oktober deutlich beschleunigt hätten. Dabei seien zunehmend auch wieder Hochseehäfen genutzt worden und weniger die Land- und Flusswege. Zuletzt seien die Weizenverschiffungen aber durch neue steuerliche Rahmenbedingungen und ein höheres Sicherheitsrisiko auf dem Schwarzen Meer gebremst worden.

Ukrainische Seehäfen fast nicht genutzt

Nach Recherchen von AGRA-EUROPE waren am Freitagmittag in ukrainischen Häfen ohne die Krim nur drei Massengutfrachter gemeldet. Die Verschiffungen von Getreide über das Schwarze Meer konzentrierten sich derweil auf die rumänischen Häfen von Constanta und Sulina. Um die knappen Exportkapazitäten konkurriert dem IGC zufolge auch ukrainischer Mais, dessen Ausfuhren die Fachleute für die laufende Vermarktungssaison weiterhin auf voraussichtlich 18 Mio. Tonnen beziffern. Im vergangenen Wirtschaftsjahr waren es noch schätzungsweise 29,3 Mio Tonnen gewesen.

EU erreicht fast das Ausfuhrniveau 2022/23

Die globalen Weizenausfuhren 2023/24 sieht der Getreiderat jetzt bei etwa 196 Mio. Tonnen. Damit würde die Vorjahresmenge deutlich verfehlt, und zwar um 12 Mio. Tonnen. Im Einzelnen wurde unter anderem die Prognose für die EU-Weizenexporte um 1,3 Mio. Tonnen auf 33 Mio. Tonnen zurückgenommen, womit das Vorjahresniveau von 33,1 Mio. Tonnen knapp verfehlt würde. Allerdings sei die EU-Weizenernte mit schätzungsweise 133,2 Mio. Tonnen um 900.000 Tonnen größer ausgefallen als im Oktober ausgewiesen worden sei.

Enttäuschende Erträge in Argentinien

Ferner senkte der IGC seine Voraussage für die argentinischen Weizenausfuhren 2023/24 um 1 Mio. Tonnen auf 10 Mio. Tonnen, womit die Vorjahresmenge aber noch um 5,1 Mio. Tonnen übertroffen würde. Anlass zum Pessimismus hätten allerdings die bislang recht mageren Erträge aus der laufenden Ernte gegeben. Dies bestätigen auch Berichte der Getreidebörse in Rosario, derzufolge in der wichtigsten Anbauregion wegen Trockenheit und Frost wahrscheinlich nur 2,4 Mio. Tonnen Weizen geerntet werden dürften. Zum Saisonbeginn habe man dort noch mit 3,8 Mio. Tonnen gerechnet. Damit im Einklang setzte der IGC seine Prognose für die argentinische Weizenernte um 900.000 Tonnen auf 14,7 Mio. Tonnen herab. AgE/kk

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