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Globales Orangenangebot ist knapp und teuer

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Die weltweite Orangenernte wird 2022/23 ungewöhnlich klein ausfallen. Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) geht in einer aktuellen Schätzung davon aus, dass die globale Erzeugung im Vergleich zur vorherigen Saison um 2,65 Mio t oder 5,2 % auf 47,77 Mio t sinken wird. Nach 2019/20 wäre das die geringste Erzeugung seit mehr als zehn Jahren. Nur wenige Länder, darunter Ägypten, Südafrika und Chile, dürften spürbar mehr Orangen für die Vermarktung zu Verfügung haben.

Die weltweite Orangenernte wird 2022/23 ungewöhnlich klein ausfallen. Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) geht in einer aktuellen Schätzung davon aus, dass die globale Erzeugung im Vergleich zur vorherigen Saison um 2,65 Mio t oder 5,2 % auf 47,77 Mio t sinken wird. Nach 2019/20 wäre das die geringste Erzeugung seit mehr als zehn Jahren. Nur wenige Länder, darunter Ägypten, Südafrika und Chile, dürften spürbar mehr Orangen für die Vermarktung zu Verfügung haben. Die meisten Staaten verzeichnen jedoch Ernterückgänge, die auf der Nordhalbkugel 2022/23 schon Realität sind und sich auf der Südhalbkugel teilweise bereits abzeichnen.



Schlechte Ernte in der EU

 

Mit Abstand weltweit größter Produzent wird Brasilien bleiben, doch müssen die Südamerikaner laut USDA wegen der Alternanz mit einem moderaten Produktionsrückgang von 1,1 % auf 16,75 Mio t rechnen. In China dürfte die erweiterte Anbaufläche für ein kleines Produktionsplus von 0,7 % auf 7,60 Mio t sorgen. Ganz anders ist hingegen die Situation in der Europäischen Union, wo die Ernte den US-Analysten zufolge gegenüber 2021/22 um 12,9 % auf 5,86 Mio t gesunken ist. Maßgeblich waren Produktionsausfälle in Spanien und Italien wegen Hitze und Trockenheit im vergangenen Jahr. Für die Verarbeitung, den Konsum und den Export stünden deshalb weniger Früchte zur Verfügung, was kaum durch höhere Importe aus den Hauptlieferländern Ägypten und Südafrika ausgeglichen werden könne, so das USDA.



Niedergang des US-Orangenanbaus

 

Noch stärker als in der EU brach die Orangenproduktion in den USA ein, nämlich um 26,4 % auf 2,29 Mio t. Bereits seit Jahren macht den US-Erzeugern die Pflanzenkrankheit "Citrus Greening" zu schaffen. Hinzu kamen zuletzt Sturmschäden durch Hurricanes im großen Anbaugebiet Florida. Der anhaltende Negativtrend hat dazu geführt, dass die US-Orangenerzeugung 2022/23 auf das niedrigste Niveau seit 56 Jahren eingebrochen ist. Vor zehn Jahren waren noch dreimal so viele Früchte eingebracht worden.



Rekordpreise

 

Die global schlechte Ernte wirkt sich auch auf die Verfügbarkeit von Orangensaftkonzentrat aus. Laut Schätzung des USDA wird die Orangensafterzeugung 2022/23 gegenüber der Vorsaison um fast 9 % sinken, und die Lagerbestände sind auf einem neuen Tiefstand. Dies ist auch an den Preisen für das Konzentrat abzulesen. Die Futures an der New Yorker Börse erreichten Ende Juli historische Höchststände und lagen zuletzt rund 65 % über dem Vorjahresniveau. AgE/dw

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