Markttipps-Ansicht

Futures knacken Marke von 700 Dollar

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Die Weltmarktpreise für Zucker haben seit Mitte vergangener Woche kräftig zugelegt. Der Kontrakt auf Weißzucker an der Agrarterminbörse in London zur Lieferung im März 2024 durchbrach heute Morgen die charttechnische Widerstandslinie bei 690 Dollar/t (638 Euro) und kostete gegen 11.30 Uhr hiesiger Zeit 700,50 Dollar/t (648 Euro); das waren gut 7 % mehr als zum Start der Kursrallye am vergangenen Mittwoch.

Die Weltmarktpreise für Zucker haben seit Mitte vergangener Woche kräftig zugelegt. Der Kontrakt auf Weißzucker an der Agrarterminbörse in London zur Lieferung im März 2024 durchbrach heute Morgen die charttechnische Widerstandslinie bei 690 Dollar/t (638 Euro) und kostete gegen 11.30 Uhr hiesiger Zeit 700,50 Dollar/t (648 Euro); das waren gut 7 % mehr als zum Start der Kursrallye am vergangenen Mittwoch. Auf diesem Niveau hatte sich der Preis für Märzkontrakte zuletzt im Oktober 2011 bewegt.

Auch der Rohzucker-Future an der New Yorker Börse verteuerte sich deutlich. Der betreffende Kontrakt mit Fälligkeit im März 2024 wurde zuletzt für 25,81 cts/lb (526 Euro/t) gehandelt; das waren fast 9 % mehr als zur Eröffnung des Handels am Mittwoch. Damit rangiert der Kurs nun knapp unter der charttechnischen Widerstandslinie bei 26 cts/lb (530 Euro/t). Wenn diese Marke nach oben durchbrochen wird, sind weitere Kurssteigerungen wahrscheinlich.



Marktexperten begründeten die aktuelle Hausse am Zuckermarkt mit Spekulationen, dass Indien seine Zuckerexporte in der im Oktober beginnenden Vermarktungssaison 2023/24 als Reaktion auf trockenheitsbedingte Ertragseinbußen bei der Zuckerrohrernte einschränken könnte. Unterdessen erklärte das indische Landwirtschaftsministerium, es werde eine Entscheidung über die Zuckerausfuhren für 2023/24 treffen, sobald die endgültigen Schätzungen für die heimische Produktion vorliegen.



Bereits in der laufenden Saison deckelt Indien seine Zuckerausfuhren auf 6,1 Mio t, nachdem 2021/22 noch ein Rekord von fast 12 Mio t erreicht worden war. Indien ist der zweitgrößte Zuckererzeuger nach Brasilien und der drittgrößte Exporteur nach Brasilien und Thailand. Außerdem wird die Hausse am Zuckermarkt weiterhin von Prognosen befeuert, dass das Wetterphänomen El Niño die Wachstumsbedingungen für Zuckerrohr in Thailand verschlechtern dürfte.



Indes erwartet die Internationale Zuckerorganisation (ISO) für das Wirtschaftsjahr 2023/24 eine globale Zuckererzeugung von 174,84 Mio t tel quel (tq). Das Vorjahresniveau würde damit um 2,19 Mio t oder 1,2 % verfehlt. Gleichzeitig soll der weltweite Zuckerverbrauch um 426 000 t tq oder 0,2 % auf 176,96 Mio t steigen. Damit würde sich ein Produktionsdefizit von 2,11 Mio t Zucker ergeben, nach einem Überschuss von schätzungsweise 493 000 t in der noch laufenden Saison. AgE/kk

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