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Donau Soja rechnet mit europäischem Ernterekord

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Der Verein Donau Soja in Wien veranschlagt das Aufkommen an Sojabohnen in Europa für 2023 auf 11,5 Mio t; das wäre das größte Volumen aller Zeiten. Damit würde die Vorjahresproduktion um 1,6 Mio t Soja oder 16 % übertroffen. Von der gesamten europäischen Sojaerzeugung dürften in diesem Jahr fast 3 Mio t auf die EU entfallen, was im Vergleich zu 2022 einem Zuwachs von 750 000 t oder gut einem Drittel entsprechen würde.

Der Verein Donau Soja in Wien veranschlagt das Aufkommen an Sojabohnen in Europa für 2023 auf 11,5 Mio t; das wäre das größte Volumen aller Zeiten. Damit würde die Vorjahresproduktion um 1,6 Mio t Soja oder 16 % übertroffen. Von der gesamten europäischen Sojaerzeugung dürften in diesem Jahr fast 3 Mio t auf die EU entfallen, was im Vergleich zu 2022 einem Zuwachs von 750 000 t oder gut einem Drittel entsprechen würde. Den Bedarf der Gemeinschaft veranschlagten die Wiener Fachleute auf insgesamt 30 Mio t bis 35 Mio t Sojabohnen. Derweil erwartet die EU-Kommission aktuell eine Ernte von nur 2,78 Mio t und bezifferte den voraussichtlichen Verbrauch für 2023/24 zuletzt auf 16,48 Mio t Bohnen beziehungsweise 26,56 Mio t Sojaschrot.



Donau Soja begründete die optimistische Ernteprognose für Europa mit der im Vorjahresvergleich günstigeren Witterung. Im vergangenen Jahr habe Trockenheit zu Ernteausfällen geführt. Besonders gut seien nun die Aussichten für die Sojaernte der Ukraine. Dort hätten die Landwirte den Anbau trotz des Krieges um gut 20 % auf 1,81 Mio ha ausgeweitet. In Kombination mit dem günstigen Wetter dürfte die Produktion dort um fast 680 000 t Bohnen größer ausfallen als 2022. Der Internationale Getreiderat (IGC) ging für das kriegsgeschüttelte Land zuletzt von einem Erzeugungszuwachs um lediglich 500 000 t auf rund 4,4 Mio t Sojabohnen aus.



Massive Produktionssteigerungen erwartet Donau Soja auch für Italien, Rumänien und Ungarn. Für Österreich prognostiziert der Verein ein Ernteplus von 15 % auf einen Rekord von 280 000 t Bohnen. Die Produktion in Deutschland dürfte um 6 % ausgeweitet werden. Nach den vorläufigen Ergebnissen der hiesigen Bodennutzungshaupterhebung wurden in diesem Jahr allerdings nur rund 44 800 ha mit Sojabohnen bestellt; das waren 13 % weniger als 2022.



Laut Donau Soja sind unterdessen die Preise für europäisches, gentechnikfreies Soja in den vergangenen drei bis vier Monaten auf einen historischen Tiefstand gesunken. Vor diesem Hintergrund empfahl Vereinspräsident Matthias Krön der Lebensmittelindustrie, jetzt auf europäisches Soja umzusteigen, weil die aktuellen Preisaufschläge gegenüber gentechnisch verändertem Soja aus den USA und Südamerika so niedrig seien wie noch nie. AgE/kk

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