Die deutschen Rapsöllieferungen ins Ausland sind im vergangenen Wirtschaftsjahr wieder gestiegen, nachdem sie 2021/22 deutlich zurückgegangen waren. Laut Angaben der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) wurden in der Kampagne 2022/23 fast 1,3 Mio t dieses Pflanzenöls ausgeführt; das waren gut 19 % mehr als im Vorjahr, allerdings noch 6 % weniger als 2020/21.

Mit Abstand größter Abnehmer des deutschen Rapsöls waren auch 2022/23 mit gut 710 400 t die Niederlande, allerdings laut UFOP mit der Zielrichtung globaler Weiterexport. In der vorangegangenen Saison waren die Ausfuhren in das westliche Nachbarland um 19 % niedriger ausgefallen. Platz zwei belegte Belgien mit 110 800 t, was eine Steigerung um rund 28 % gegenüber 2021/22 bedeutete.

Während Frankreich den Bezug von Rapsöl aus Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 10 % auf etwa 58 400 t drosselte, erhöhte Dänemark diesen um 12 % auf 72 100 t. Das deutlichste Plus verzeichneten die Rapsölhändler im Export nach Norwegen, dessen Einkäufe sich auf 53 600 t erhöhten und damit mehr als verdoppelten. Auch China, Schweden, das Vereinigte Königreich, Finnland und Brasilien bezogen der UFOP zufolge deutlich mehr Rapsöl aus der Bundesrepublik als 2021/22, während nach Polen, Tschechien und in die Schweiz weniger geliefert wurde.

Die Entwicklung beim Export unterstreiche die Bedeutung des Standortes Deutschland für die Versorgung mit Rapsöl und zugleich mit dem Eiweißfuttermittel Rapsschrot für die Europäische Union, erklärte die UFOP. Große Erwartung hegt die Förderunion in die von der EU-Kommission zum Jahresende angekündigte Unionsdatenbank, die analog zur Datenbank "Nabisy" der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) die Nachhaltigkeitsnachweise der auf Quotenverpflichtungen anzurechnenden Biodiesel und HVO-Mengen erfassen soll. Damit werde die Bedeutung des europäischen Rapsanbaus als Lieferant von Rapsöl als "ilUC-freier" Rohstoff für den Klimaschutz sichtbar, so die UFOP. AgE/ri