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Deutschland sorgt für steigende Milcherzeugung in Europa

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Die Molkereien in der Europäischen Union konnten im ersten Halbjahr 2023 auf ein größeres Rohstoffangebot zurückgreifen als im Vorjahreszeitraum. Nach Angaben der EU-Kommission wurden in den Mitgliedstaaten insgesamt 74,65 Mio t Rohmilch erfasst; das waren 576 500 t oder 0,8 % mehr als in den ersten sechs Monaten von 2022. Wesentlichen Anteil daran hatte der "Europameister der Milchproduktion", Deutschland.

Die Molkereien in der Europäischen Union konnten im ersten Halbjahr 2023 auf ein größeres Rohstoffangebot zurückgreifen als im Vorjahreszeitraum. Nach Angaben der EU-Kommission wurden in den Mitgliedstaaten insgesamt 74,65 Mio t Rohmilch erfasst; das waren 576 500 t oder 0,8 % mehr als in den ersten sechs Monaten von 2022. Wesentlichen Anteil daran hatte der "Europameister der Milchproduktion", Deutschland. Hierzulande stiegen die Milchanlieferungen um fast 426 000 t oder 2,6 % auf 16,58 Mio t. Nach aktuelleren Zahlen der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) wurden von Januar bis Anfang August 2,4 % mehr Rohmilch verarbeitet als in der Vorjahresperiode.

 

Die relativ gesehen höchsten Milchmengenzuwächse zwischen 6,5 % und 12,1 % in der EU meldete die Brüsseler Behörde für Estland, Zypern, Bulgarien und Rumänien. Zusammen erzeugen diese Länder aber weniger als ein Zehntel der deutschen Milchmenge. Produktionszunahmen gab es unter anderem auch in den Niederlanden mit 3,1 % auf 7,14 Mio t, in Polen mit 2,1 % auf 6,64 Mio t sowie in Dänemark mit 1,1 % auf 2,88 Mio t. In insgesamt 14 EU-Ländern stiegen die Milchanlieferungen, in zwölf nahmen sie ab. Für Luxemburg, das ohnehin mengenmäßig nicht ins Gewicht fällt, wurden aus Datenschutzgründen keine Angaben gemacht.

 

Weniger Milch in Frankreich

 

In Frankreich - als zweitem Schwergewicht der EU-Milcherzeugung - ging die an die Molkereien gelieferte Rohstoffmenge im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2022 um 278 000 t oder 2,2 % auf 12,25 Mio t zurück. Die in den Jahren zuvor noch expandierende Milchproduktion in Irland scheint beendet zu sein; dort wurden im Berichtszeitraum 0,9 % weniger Rohstoff verarbeitet. Für Italien wurde ein Minus von 1,2 % gemeldet, während der Rückgang der Erzeugung in Ungarn mit 4,5 % sowie in Kroatien mit 5,9 % europaweit am stärksten ausfiel.

 

Der insgesamt für die EU festgestellte Produktionsanstieg der Milchproduktion dürfte auch auf die zu Jahresbeginn noch überdurchschnittlichen Milchpreise zurückzuführen sein. Als Reaktion blieben mehr Kühe in der Produktion. Aktuelle Bestandsdaten für Mai beziehungsweise Juni liegen bisher aus den Ländern kaum vor. Die Schlachtungen von Kühen waren von Januar bis Mai 2023 gegenüber der Vorjahresperiode jedoch laut dem Statistischen Amt der Europäischen Union (Eurostat) um rund 100 000 Tiere oder 4 % auf 2,48 Millionen Stück rückläufig. AgE/dw

 

 

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