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Agrarflächen in Deutschland immer teurer

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Die Preise für landwirtschaftliche Flächen scheinen nach oben keine Grenzen zu kennen. Die Kaufwerte für landwirtschaftliche Grundstücke erreichten 2022 im Bundesmittel einen neuen Rekordwert. Gezahlt wurden für einen Hektar nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Schnitt 31.911 Euro; das waren 2.366 Euro oder 8% mehr als 2021. Damals waren die Kaufwerte sogar um mehr als 10% auf durchschnittlich 29.545 Euro/ha gestiegen.

Die Preise für landwirtschaftliche Flächen scheinen nach oben keine Grenzen zu kennen. Die Kaufwerte für landwirtschaftliche Grundstücke erreichten 2022 im Bundesmittel einen neuen Rekordwert. Gezahlt wurden für einen Hektar nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Schnitt 31.911 Euro; das waren 2.366 Euro oder 8% mehr als 2021. Damals waren die Kaufwerte sogar um mehr als 10% auf durchschnittlich 29.545 Euro/ha gestiegen. Im Einzelnen wurden im Bundesmittel zuletzt pro Hektar für Ackerland 32.509 Euro und für Grünland 25.155 Euro gezahlt.

 

Weniger Fläche transferiert

 

Auffallend ist auch, dass die gehandelten Grundtücke immer kleiner werden. Laut den Wiesbadener Statistikern wechselten 2022 je Veräußerungsfall im Bundesdurchschnitt 1,79 Hektar den Besitzer, während es im Vorjahr 1,93 Hektar gewesen waren. In den Jahren zuvor waren es noch zumeist mehr als 2 Hektar gewesen. Gesunken ist auch die Anzahl der Veräußerungen, und zwar um 3,6% auf 33.207. Entsprechend wurde weniger Agrarfläche insgesamt transferiert: Die veräußerte Gesamtfläche beziffert Destatis für 2022 auf 59.283 Hektar, womit der Vorjahreswert um 7.078 Hektar oder 10,7% unterschritten wurde.

 

NRW löst Bayern an der Spitze ab

 

In den einzelnen Bundesländern haben sich die Bodenpreise wieder sehr unterschiedlich entwickelt. Als Spitzenreiter abgelöst wurde zumindest hinsichtlich des Landesmittels Bayern, und zwar von Nordrhein-Westfalen. Dort, wie auch in Niedersachsen, verteuerten sich landwirtschaftliche Flächen trotz des deutlichen Abbaus des Schweinebestandes gegenüber 2021 besonders kräftig. Für NRW meldete Destatis einen Anstieg des mittleren Kaufwertes um 13,7% auf 80.113 Euro/ha. In Bayern gab es dagegen "nur" ein Plus von 7,2% auf 76.626 Euro/ha. In Niedersachsen mussten die Käufer von Agrarflächen 2022 durchschnittlich 47.564 Euro/ha zahlen; das waren 13,5% mehr als im Jahr zuvor.

 

An die 140.000 Euro für einen Hektar

 

Beim Blick auf einzelne Regierungsbezirke führt Bayern das Ranking weiterhin mit deutlichem Abstand an. Einen regelrechten Preissprung weist Destatis für den Regierungsbezirk Niederbayern aus: Der durchschnittliche Kaufwert für einen Hektar Agrarfläche erhöhte sich dort gegenüber 2021 um 19,3% auf 138 527 Euro. Niederbayern löste damit den Nachbarbezirk Oberbayern an der Spitze ab, wo zuletzt im Schnitt 138.202 Euro/ha gezahlt wurden, was 8,8% mehr als im Jahr zuvor waren. An dritter Stelle folgt der nordrhein-westfälische Regierungsbezirk Münster mit 113.194 Euro/ha, was eine Verteuerung um 5,7% bedeutete.

 

Saarland bleibt Schlusslicht

 

Den stärksten relativen Zuwachs gab es bezogen auf das jeweilige Landesmittel in Rheinland-Pfalz mit 14,0%, wo der mittlere Kaufwert für einen Hektar landwirtschaftliche Fläche aber mit 17.127 Euro noch sehr moderat ausfiel. Auf einem noch niedrigeren Niveau bewegen sich die Kaufwerte traditionell in Brandenburg, im Saarland sowie in Sachsen und Thüringen. Entgegen dem stark anziehenden Bundestrend kam es in Brandenburg und Thüringen 2022 zu einem Rückgang der Bodenpreise, und zwar im Landesmittel um jeweils etwa 4% auf 12.161 Euro beziehungsweise 12.016 Euro. Trotz eines Anstiegs um 6,2% blieb das Saarland mit einem durchschnittlichen Kaufwert von 11.497 Euro/ha das Schlusslicht unter den Bundesländern. AgE/ri

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