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Yara Frankreich warnt vor nicht mehr bezahlbarem Stickstoff

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Vor nicht mehr bezahlbaren Preisen für Mineraldünger hat der Präsident von Yara Frankreich, Nicolas Broutin, gewarnt. Nach seinen Worten ist mittlerweile ein Preisniveau erreicht, das dazu führt, dass "bestimmte Bereiche der Landwirtschaft" nicht mehr in diese Betriebsmittel investieren können. Broutin wies gestern in Paris vor Journalisten darauf hin, dass die Einkäufe von Stickstoffdünger im vergangenen Wirtschaftsjahr bereits um 15 % eingebrochen seien.

Vor nicht mehr bezahlbaren Preisen für Mineraldünger hat der Präsident von Yara Frankreich, Nicolas Broutin, gewarnt. Nach seinen Worten ist mittlerweile ein Preisniveau erreicht, das dazu führt, dass "bestimmte Bereiche der Landwirtschaft" nicht mehr in diese Betriebsmittel investieren können. Broutin wies am Dienstag in Paris vor Journalisten darauf hin, dass die Einkäufe von Stickstoffdünger im vergangenen Wirtschaftsjahr bereits um 15 % eingebrochen seien. Für die laufende Kampagne 2022/23 ist nach seiner Einschätzung "ein ungefähr gleiches Szenario" im Gange. Der Präsident von Yara Frankreich stellte zudem fest, dass auf einem "extrem angespannten" Markt Versorgungsunterbrechungen nicht "völlig ausgeschlossen" werden könnten.

 

Broutin zufolge müssen selbst bei vollständiger Auslastung der Yara-Fabriken in Frankreich etwa 60 % des in dem Nachbarland verwendeten Stickstoffdüngers importiert werden. Diese stammten insbesondere aus der Yara-Fabrik im belgischen Tertre. Die dortige Produktion mache zwischen 20 % und 25 % der Mengen des Konzerns für Frankreich aus. Laut dem Yara-Frankreich-Präsidenten wird die Produktion in diesem belgischen Werk jedoch "in den nächsten Tagen" vollständig eingestellt. Broutin erklärte außerdem, dass die Industrie Schwierigkeiten habe, Lkw zu finden, um die Landwirte mit Düngemitteln zu beliefern.

 

Dem Unternehmenspräsidenten zufolge sind die Kosten für Energie und Gas zwischen 2021 und 2022 um 500 % beziehungsweise 341 % gestiegen. Damit sei die Ammoniakproduktion in Europa nicht mehr in der Lage, Düngemittel wettbewerbsfähig herzustellen. Aktuell beliefen sich die Produktionskosten pro Tonne Ammoniak auf umgerechnet rund 2 500 Euro bis 3 000 Euro, "während die gleiche Menge auf dem internationalen Markt 1 300 Euro wert ist". Infolgedessen stünden 65 % der europäischen Produktion des norwegischen Konzerns "auf unbestimmte Zeit" still. AgE

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