Markttipps-Ansicht

Weniger Ferkel ins Ausland verkauft

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Die Schweinehändler in den Niederlanden haben im vergangenen Jahr erneut weniger Tiere in Länder der Europäischen Union ausgeführt. Wie aus vorläufigen Daten der niederländischen Unternehmensagentur (RVO) hervorgeht, wurden 2022 insgesamt rund 6,99 Millionen Schweine in den anderen Mitgliedstaaten abgesetzt.

Die Schweinehändler in den Niederlanden haben im vergangenen Jahr erneut weniger Tiere in Länder der Europäischen Union ausgeführt. Wie aus vorläufigen Daten der niederländischen Unternehmensagentur (RVO) hervorgeht, wurden 2022 insgesamt rund 6,99 Millionen Schweine in den anderen Mitgliedstaaten abgesetzt; das waren 503 600 Tiere oder 6,7 % weniger als im Vorjahr. Ein Jahr zuvor war bereits ein noch stärkeres Exportminus von 15,7 % zu verzeichnen gewesen. Der Abbau von Sauenbeständen in den Niederlanden sowie die hohen Futtermittelpreise und wirtschaftliche Einbußen bei den EU-Schweinehaltern über weite Strecken des vergangenen Jahres dürften den jüngsten Rückgang bewirkt haben.

 

Maßgeblich für die geringeren Verkaufszahlen im Auslandgeschäft war der deutlich rückläufige Ferkelexport. Gegenüber 2021 sank die Zahl der an die EU-Mäster gelieferten Tiere um 570 500 Stück oder 9,1 % auf 5,69 Millionen. Deutschland blieb mit knapp 2,95 Millionen abgenommenen Ferkeln Hauptkunde der Niederländer, doch gingen die Lieferungen ins Bundesgebiet um 619 100 Stück beziehungsweise 17,4 % zurück. Auch nach Belgien, Polen und Italien wurden deutlich weniger Jungschweine verkauft. Eine Ausnahme stellten die Ausfuhren nach Spanien dar, die schon seit Jahren zunehmen. Die dort wachsende Schweineproduktion bescherte den niederländischen Ferkelexporteuren 2022 ein Absatzplus von 9,4 % auf fast 1,70 Millionen Stück. Übertroffen wurde dies nur von einem noch kräftigeren Zuwachs von 164 % auf 155 220 verkaufte Ferkel nach Rumänien.

 

Nach jahrelangen Rückgängen war laut Daten der RVO erstmals wieder ein Anstieg der niederländischen Schlachtschweinelieferungen in andere EU-Länder zu verzeichnen. Die entsprechende Zahl nahm gegenüber 2021 um 96 600 Tiere oder 13,4 % auf knapp 818 000 Stück zu. Hierbei waren die deutschen Schlachtunternehmen wichtigste Abnehmer, doch gingen die Lieferungen an diese um 1,0 % auf 553 800 Tiere zurück. Dies wurde jedoch durch vermehrte Ausfuhren in andere Länder überkompensiert. So verdoppelten sich beispielsweise die Transporte nach Spanien auf rund 94 200 Schlachtschweine; diejenigen nach Polen waren mit 66 300 Tieren fast dreimal so hoch wie im Vorjahr.

 

Abgenommen hat - auch aufgrund des Bestandsrückgangs - erneut die Ausfuhr niederländischer Schlachtsauen. Mit 483 300 ins Ausland verkauften Tieren wurde das Vorjahresniveau um 29 600 Stück beziehungsweise um 5,8 % verfehlt. Mitverantwortlich dafür waren unter anderem die um 41,1 % auf 50 060 Tiere eingebrochenen Lieferungen nach Spanien. Der Schlachtsauenverkauf nach Deutschland legte dagegen erstmals seit langen wieder zu, und zwar um 8,7 % auf 199 100 Tiere. Zweitwichtigster Kunde der Niederländer blieb Kroatien mit nahezu unverändert 146 800 bezogenen Altsauen. AgE/dw

 

 

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