Die Weizenkontrakte an der Euronext/Matif konnten freundlich in die neue Woche starten. Am gestrigen Montag stieg der Frontmonat März um 4 Euro je Tonne auf 288,50 Euro/t. Mit Handelsstart an der Pariser Börse heute zeigen sich bis um Mittag hin leichte Verluste. Über alle Kontrakte. An der CBoT konnten sich die Preise gestern nicht halten und zeigen sich auch vorbörslich heute schwächer.
An den hiesigen Kassamärkten bleibt alles beim Alten. Zwar, so ist zu hören, würden sich eine Futtermischer gerne wieder längerfristig Getreide einkaufen, die Abgabebereitschaft der Landwirte erstreckt sich jedoch vornehmlich auf prompte und kurzfristige Lieferungen. Viele rechnen mit einer Erholung der Preise in den kommenden Monaten. Auf der europäischen Ebene betrachtet bleiben die günstigen FOB-Preise in Russland weiter ein Thema, Händler erhoffen sich aber Zuschläge aus einem Tender in Algerien, der mit 50.000 Tonnen jedoch verhältnismäßig klein ist. Der zuletzt wieder etwas schwächere Euro gegenüber dem US-Dollar weckt zudem Exporthoffnungen. An der CBoT setzten sich die eigentlich bullischen Nachrichten nicht in der Kursentwicklung um. Die Wetteraussichten für die Great Plains bleiben auch für die kommenden Tage verhältnismäßig warm und trocken. Schützende Schneedecken gibt es nur noch in den nördlicheren Anbaugebieten. Die Zustandsbewertungen insgesamt sind unterdurchschnittlich. Von der Exportfront kamen gestern positive Nachrichten. Die wöchentlichen Verladungen erreichen ein Volumen von 536.000 Tonnen und übertraf damit die vorherige Analystenerwartung.
Mais an der Euronext legte im Windschatten der Weizennotierungen ebenfalls zu. Der Kontrakt für März 2022 stieg zum Wochenstart um 2,25 Euro je Tonne auf 280,25 Euro je Tonne. Aus der Ukraine wurde zum Ende der letzten Woch gemeldet, dass die Maisernte kriegsbedingt noch bis Ende Februar dauern wird. Aktuell sollen rund 91 Prozent der letztjährigen Aussaat eingefahren worden sein. Die Produktion läge damit bei rund 26 Mio. Tonnen. An der CBoT starteten die Maiskontrakte zwar mit teils deutlichen Verlusten in die neue Handelswoche, konnten sich aber im Tagesverlauf in die Gewinnzone retten. Die Exportmeldungen sind dabei durchaus positiv. Gleich zwei Einzelne Verkaufsdeals konnte das USDA vermelden. Kunden aus Japan und aus Mexiko riefen größere Mengen in den USA ab. Die wöchentlichen Exportverladungen hingen zeigten sich rund 62.000 Tonnen geringer als in der Vorwoche. Insgesamt richten sich die Marktblicke aber vor allem auf Südamerika. Die Dürre in Argentinien dürfte den Maispflanzen insgesamt schaden. Die Aussaat ist hier zu 96,5 Prozent abgeschlossen, wie die Getreidebörse in Buenos Aires mitteilte. Die Wetteraussichten für Argentinien sind nach den Regenschauern der letzten beiden Wochen wieder anhaltend warm und trocken. In Brasilien stockt die Ernte der Sojabohnen. Schauer behindern immer wieder die Erntearbeiten. Entsprechend dürfte die zweite Maisaussaat später in den Boden kommen. Während Mais an der CBoT auch heute vorbörslich schwächer tendiert, legen die Kontrakte an der Euronext/Matif bis zum Mittag abermals zu. zmp