Markttipps-Ansicht

Waren im Gesamtwert von gut 400 Milliarden Euro umgesetzt

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Die von der Europäischen Union mit Drittstaaten gehandelten Mengen an Agrarrohstoffen und Lebensmitteln sind im Jahr 2022 trotz des teils starken Preisanstiegs nicht gesunken. Wie aus den aktuellen Monitoring-Bericht der EU-Kommission hervorgeht, ist es in Teilen im Vergleich zu 2021 sogar zu Absatzsteigerungen gekommen.

Die von der Europäischen Union mit Drittstaaten gehandelten Mengen an Agrarrohstoffen und Lebensmitteln sind im Jahr 2022 trotz des teils starken Preisanstiegs nicht gesunken. Wie aus den aktuellen Monitoring-Bericht der EU-Kommission hervorgeht, ist es in Teilen im Vergleich zu 2021 sogar zu Absatzsteigerungen gekommen. Wertmäßig belief sich der EU-Agraraußenhandel im vorigen Kalenderjahr auf insgesamt 401,5 Mrd Euro, wobei ein positiver Saldo von 58 Mrd Euro verzeichnet wurde.

 

Die Ausfuhren von Agrar- und Ernährungsgütern aus der EU-27 erreichten dabei dem Bericht zufolge im vergangenen Jahr einen Wert von 229,8 Mrd Euro. Gegenüber 2021 entsprach dies einem Anstieg von 31 %. Getreide sowie Getreidezubereitungen und Mahlerzeugnisse hätten dabei am stärksten zugenommen, so die Kommission. Auf diese Erzeugnisse entfielen 7 % beziehungsweise 10 % der gesamten EU-Agrarausfuhren.

 

Die Brüsseler Behörde unterstreicht, dass die Union vor allem ihre Weizenexporte in Entwicklungsländer gesteigert habe. Die wichtigsten Bestimmungsländer für das Nahrungsgetreide waren Algerien und Marokko mit 4,9 Mio t und 4,1 Mio t. Es folgen Ägypten mit 2,9 Mio t und Nigeria mit 2,5 Mio t Weizen, die sie aus der EU bezogen.

 

Laut dem Kommissionsreport sind auch die Milchprodukte nach wie vor ein wichtiges EU-Exportgut. Die betreffenden Ausfuhren erreichten im Jahr 2022 einen Gesamtwert von 20,4 Mrd Euro. Trotz eines Rückgangs der chinesischen Nachfrage blieb auch Schweinefleisch mit Erlösen von insgesamt 13,8 Mrd Euro ein bedeutendes Ausfuhrprodukt.

 

Was die Handelspartner betrifft, so war das Vereinigte Königreich als Ex-Mitglied mit dem Bezug von etwa einem Fünftel der gesamten EU-Ausfuhren erneut mit Abstand das wichtigste Zielland. An zweiter Stelle folgen die Vereinigten Staaten mit einem Anteil von 13 % an den gesamtem Drittlandausfuhren der 27 EU-Mitgliedstaaten, vor China mit 7 %.

 

Die Agrareinfuhren der EU-27 legten der Kommission zufolge gegenüber 2021 um 32 % auf 172 Mrd Euro zu. Größtenteils sei dies auf den Anstieg der Weltmarktpreise für Agrarrohstoffe zurückzuführen, vor allem auf die Verteuerung von Ölsaaten und Kaffee. Der größte Ausgabenposten entfiel auf Ölsaaten und Eiweißpflanzen mit 25,8 Mrd Euro.

 

Die EU-Kommission berichtet, dass Brasilien mit einem Anteil von 12 % an den gesamten Agrareinfuhren der EU-27 auch 2022 die wichtigste Importquelle gewesen sei. Das Vereinigte Königreich folgte mit einem Anteil von 9 % an zweiter Stelle. Derweil löste die Ukraine die USA im vergangenen Jahr als drittwichtigster Lieferant von Agrarprodukten in die EU ab. Maßgeblich dafür war die Aufhebung aller Importbeschränkungen durch Brüssel angesichts des russischen Angriffs auf das EU-Nachbarland sowie die Sperrung des Seeweges und Zerstörung von ukrainischen Hafenanlagen durch Russland. AgE/kl

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