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Verarbeitung in Deutschland deutlich rückläufig

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Trotz der zuletzt guten Rapsernte zeichnet sich in Deutschland für 2022 im Vorjahresvergleich ein deutlicher Rückgang der Ölsaatenverarbeitung ab. Wie der Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID) heute in Berlin mitteilte, dürfte die betreffende Menge in diesem Jahr im Vergleich zu 2021 um 1 Mio t auf insgesamt rund 12 Mio t abnehmen. Der größte Teil des Rückgangs werde wohl auf Rapssaaten mit 800 000 t entfallen.

Trotz der zuletzt guten Rapsernte zeichnet sich in Deutschland für 2022 im Vorjahresvergleich ein deutlicher Rückgang der Ölsaatenverarbeitung ab. Wie der Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID) heute in Berlin mitteilte, dürfte die betreffende Menge in diesem Jahr im Vergleich zu 2021 um 1 Mio t auf insgesamt rund 12 Mio t abnehmen. Der größte Teil des Rückgangs werde wohl auf Rapssaaten mit 800 000 t entfallen. Entsprechend geringer werde auch das Aufkommen an Proteinfutter aus heimischer Verarbeitung zur Versorgung landwirtschaftlicher Nutztiere ausfallen.

 

Als Ursachen für die negative Entwicklung führen die Berliner Fachleute unter anderem die Belastungen der Lieferketten durch geringere Ernten im Jahr 2021 und die Auswirkungen der Corona-Pandemie an. Außerdem habe sich mit dem russischen Überfall auf die Ukraine die weltweite Verfügbarkeit von Sonnenblumenkernen, -öl und -schrot deutlich verschlechtert. Ferner seien die Flusspegel in Europa auf historisch niedrige Niveaus gesunken, so dass die Schiffe ihre Beladung deutlich einschränken mussten.

 

OVID-Präsidentin Jaana Kleinschmit von Lengefeld hob hervor, dass die Produktion von Pflanzenölen und Eiweißfuttermitteln in Deutschland außerdem durch immense Energiekosten und einen drohenden Energiemangel gefährdet werde. "Die für das verarbeitende Gewerbe essentielle Prozessenergie muss dringend verfügbar bleiben und kostengünstiger werden. Die Hebel hierzu hat die Bundesregierung selbst in der Hand", so Kleinschmit von Lengefeld.

 

Außerdem müssten Steuern und Abgaben für Energie sowie Bürokratie sofort wirksam reduziert werden. Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Ölmühlen sei in diesem Jahr im europäischen und globalen Vergleich enorm belastet. "Ohne politisches Gegensteuern droht auch der energieintensiven Ernährungsindustrie schon bald die Abwanderung", warnte die OVID-Präsidentin. AgE/kk

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