Markttipps-Ansicht

Soja- und Rapspreise unter Druck

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Die Sojabohnenkurse in Chicago sind bis zum 2. August auf 10,29 $/bu gerutscht; das waren 5,3% weniger als das Zwischenhoch vom 23. Juli. Ursachen waren schwache Sojaölfutures und günstige Wetteraussichten für die Sojakulturen im Mittleren Westen der USA. Die schlechte Stimmung am Sojamarkt drückte auch auf die Matif-Rapskontrakte, die zuletzt für 471 Euro/t gehandelt wurden.

Die Sojabohnenkurse an der Leitbörse in Chicago (CBoT) haben zum Monatswechsel deutlich nachgegeben und auf die Rapspreise an der Pariser Terminbörse gedrückt. Der Bohnenfuture mit Fälligkeit im November 2024 wurde in der US-Metropole am Freitag (2.8.) gegen 14.30 Uhr hiesiger Zeit für 10,29 $/bu (350 Euro/t) gehandelt; das waren 5,3% weniger als das Zwischenhoch vom 23. Juli. Damit setzte der Kurs seinen im Mai 2024 gestarteten Abwärtstrend fort und bewegt sich jetzt auf dem Niveau von Februar 2021.

 

Für "bärische" Stimmung an der Terminbörse für Sojabohnen sorgten zuletzt neben den schwachen Vorgaben der dort ebenfalls gehandelten Sojaölfutures auch die günstigen Wetteraussichten für die Sojakulturen im Mittleren Westen der USA. Der für die kommenden zwei Wochen prognostizierte Regen könnte die ertragsentscheidende Schotenbildung der Pflanzen unterstützen. Bereits am 28. Juli hatte das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) den Zustand der Pflanzen im Land auf 67% der Flächen als "gut" bis "hervorragend" eingestuft. Diese Bonitierung übertrifft das Vorjahresniveau um 15 Prozentpunkte.

 

Matif-Rapsfuture wieder unter 500 Euro

Der Internationale Getreiderat (IGC) taxierte die anstehende US-Bohnenernte zuletzt auf 120,7 Mio. Tonnen. Das wären 6,5% mehr als im vergangenen Jahr und das zweitgrößte Aufkommen seit 2021; damals droschen die Farmer 121,5 Mio. Tonnen. Außerdem kamen die Abschlüsse für Exportverträge für Ware aus der neuen US-Ernte nur schleppend voran.

 

Die schlechte Stimmung der Käufer am Chicagoer Sojaterminmarkt zog auch die Matif-Rapskurse nach unten. Der Pariser Rapskontrakt auf Ware zur Lieferung im November 2024 wurde am Freitag (2.8.) gegen 15.00 Uhr für 471 Euro/t gehandelt; das waren 32,25 Euro/t oder 6,4% weniger als das am 22. Juli markierte Zwischenhoch. Die nächste charttechnische Unterstützungslinie liegt bei 465 Euro/t. Wenn diese nach unten durchbrochen wird, dürfte dies charttechnisch orientierte Börsenakteure zur Glattstellung ihrer Positionen motivieren und den Preisdruck zumindest kurzfristig verstärken. AgE

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