Markttipps-Ansicht

Septemberware wieder über 200 Euro

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Nach dem Absturz weit unter 200 Euro haben sich die Weizenpreise zuletzt wieder etwas berappeln können und diese Marke nach oben durchbrochen. Für Septemberweizen wurden an der Matif am Freitag gegen 17:00 Uhr 204,5 Euro/t angelegt. Der am meisten gehandelte Dezemberkontrakt kostete zeitgleich 215,5 Euro/t. Gestützt wurde der Markt durch niedrigere Ernteschätzungen und trübere Exportprognosen für die EU beziehungsweise Frankreich.

Am europäischen Weizenmarkt hat es nach dem Tiefpunkt Anfang der Woche eine Gegenbewegung bei den Preisen gegeben. Für den an der Matif gehandelten Mahlweizen-Septemberkontrakt, der am Montag (26.8.) für nur 189,50 Euro abgerechnet worden war, wurden am Freitag (30.8.) gegen 17:00 Uhr 204,50 Euro/t gezahlt. Anfang August waren es allerdings pro Tonne noch gut 220 Euro und Anfang Juli mehr als 230 Euro gewesen. Sein diesjähriges Hoch hatte der Kontrakt am 27. Mai mit 269 Euro. Der zuletzt in Paris am meisten gehandelte Dezemberkontrakt kostete am Freitag gegen 17:00 Uhr 215,50 Euro/t.

Für Auftrieb sorgten unter anderem neue, trübe Produktionsschätzungen und Exportprognosen. Die Brüsseler Kommission senkte ihre Schätzung der nutzbaren EU-Weizenerzeugung gegenüber dem Vormonat um fast 5 Mio. auf 116,1 Mio. Tonnen. Im Einklang damit wurde auch die Ausfuhrprognose für 2024/25 stark zurückgenommen, und zwar um 6 Mio. auf rund 26 Mio. Tonnen.

Im Zeitraum 1. Juli bis 23. August verkaufte der Handel gemäß den in Brüssel gezogenen Exportlizenzen 4,04 Mio. Tonnen EU-Weizen in Drittstaaten; das waren 1,0 Mio. Tonen oder 21% weniger als in der Vorjahresperiode. Insgesamt waren in der Saison 2023/24 von der EU mehr als 35 Mio. Tonnen Weizen ausgeführt worden.

Gestützt wurden die Weizenpreise auch durch eine Prognose des französischen Informationsdienstes Argus Media, früher bekannt als Agritel. Dieser setzte seine Vorhersage für die Weizenexporte Frankreichs nach Drittstaaten im laufenden Wirtschaftsjahr ohne Durum auf nur 4,1 Mio. Tonnen herab. Das wäre die kleinste Menge seit 2001/02. Im Mittel verkaufte Frankreich laut Argus Media in den vergangenen fünf Vermarktungsjahren rund 10 Mio. Tonnen Weichweizen an Nicht-EU-Länder. AgE

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