Markttipps-Ansicht

Schweinefleischimporte sollen um 1 Million Tonnen sinken

erstellt von info@raiffeisen.com (Raiffeisen Info) | |   markttipps

Nach Einschätzung von Agraranalysten des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) in der Pekinger US-Botschaft wird China im laufenden Jahr deutlich geringere Mengen an Schweinefleisch importieren als 2021. In einer aktuellen Marktprognose wird die Einfuhrmenge auf 3,3 Mio t veranschlagt; das wären gut 1 Mio t oder 24 % weniger als im Vorjahr. Agenturmeldungen zufolge ist der gesamte Fleischimport Chinas in den ersten beiden Monaten 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum bereits um ein Drittel auf 1,07 Mio t gesunken.

Grund für den verringerten Einfuhrbedarf bei Schweinefleisch ist die wachsende Eigenerzeugung. Zuletzt war das Angebot so erdrückend, dass die Schweinepreise im Verhältnis zu den Futterkosten auf ein solch tiefes Niveau gesunken sind, dass die Pekinger Regierung landesweite Marktstützungskäufe anordnete. Die US-Analysten schätzen, dass im laufenden Jahr rund 665 Millionen Schweine in China produziert werden und die Schweinefleischerzeugung gegenüber 2021 um 2,5 Mio t oder 5 % auf 50 Mio t zunehmen dürfte. Dazu trügen höhere Schweinebestände sowie produktivere Sauen bei, so die Experten.

Auch der Verbrauch wird voraussichtlich steigen, laut Prognose allerdings eher verhalten um knapp 1,5 Mio t oder 3 % auf 53,2 Mio t. Laut den US-Experten ändert sich das Verbrauchsverhalten der chinesischen Konsumenten hin zu anderen Proteinquellen. Verhalten sind auch die Aussichten für das Schweinepreisniveau, das bei einem steigendem Angebot und hohen Lagerbeständen eher niedrig bleiben wird.

Das weltweit und auch in China agierende Zuchtunternehmen Genesus sieht dies allerdings anders. Es verweist auf die anhaltend hohen Verluste der Schweineproduktion in China bei niedrigen Preisen und hohen Produktionskosten. Bereits seit einigen Monaten würden deshalb Sauen aus der Produktion genommen, und im weiteren Jahresverlauf sei bei einem dann rückläufigen Schweineangebot mit höheren Preisen zu rechnen, so die Analysten von Genesus. AgE

Zurück